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Alpenüberquerung im Siegsdorfer Naturkundemuseum

kl AusstellungseröffnungDer Förderverein des Naturkunde- und Mammut Museum Siegsdorf hatte sich zur Eröffnung der neuen Sonderausstellung „Vom Gletscherrand zum Meeresstrand“ mit Prof. Dr. Herbert Scholz einen profilierten Fachmann geladen, der die Gäste im vollbesetzten Obergeschoß des Museums auf eine Reise durch die Entstehungsgeschichte der Alpen entführte. Zur Ausstellungseröffnung waren auch Dr. Winfried Werner und Dr. Martin Nose als Vertreter der Staatssammlung für Paläontologie und Geologie aus München gekommen, die Teile der Ausstellung bereits 2006 konzipiert und ein Jahr später in Siegsdorf präsentiert hatten. Dr. Werner würdigte die hoch professionelle Arbeit des Teams aus dem Siegsdorfer Museum im Aufbau und der Präsentation und freute sich über die fruchtbare Zusammenarbeit auch auf wissenschaftlich fachlicher Basis. Zudem gab er interessante Einblicke in die geplanten Umstrukturierungen im Münchner Museum „Mensch und Natur“ und in der Staatssammlung. Museumsleiter Dr. Robert Darga und Bürgermeister Thomas Kamm überreichten als Dank einen Druck von Walter Angerer d. J. mit dem Motiv der „Mammutjagd“. Kamm betonte dabei die Bedeutung der Sonderausstellungen, die immer wieder mit interessanten Themen Besucher und vor allem „Wiederholungstäter“ ins Museum locken. Auch der Förderverein mit Vorstand Kilian Fleißner bedankte sich für „eine Alpenüberquerung der besonderen Art“ mit ausgesuchten Aspekten im Blick auf das Siegsdorfer Museum und hatte für den Referenten Prof. Dr. HerbertScholz eine in der MuseumsKugelmühle geschliffene Steinkugel vorbereitet. Prof. Scholz zeigte sich beeindruckt vom Siegsdorfer Museum und hoffte in seiner sehr einfach gehaltenen Bilderschau auch den Nicht-Geologen die Entstehungsgeschichte der Alpen, dem geologisch kompliziertesten Gebirge der Welt, verständlich machen zu können. Es gelang ihm in einem spannenden erdgeschichtlichen Rückblick, die bunte über 300 Millionen Jahre alte Geschichte des Alpenraumes aufzuzeigen und die Zusammenhänge von Eiszeiten, Tropischen Lagunen und Riffen, von Dinosaurier-Spuren, Vulkanen, Erdbeben und wandernden Kontinenten eindrucksvoll zu vermitteln. Gemeinsam ging es dann hinunter in den Sonderausstellungs-Raum, wo die Besucher eine Nord-Süd Reise durch die Alpen erwartet, die entlang der bekannten Reiseroute mit geologisch-paläontologischen Besonderheiten aufwartet. Von der Münchner Schotterebene mit ihren Mammutfunden, über die fossile Vielfalt der „Molassehügel“ des Irschenberges geht es ins Inntal, wo bei Neubeuern und Brannenburg die Schichten von Helvetikum und Flysch zu Tage treten. Entlang des Inns erwarten den aufmerksamen Beobachter die „Brandenberger Gosau“ mit Einblicken in die Kreidezeit oder der Silberbergbau in Schwaz, dessen Ursprünge bis in die Bronzezeit zurückreichen. Das tropische Riff der Hafelekarspitze hoch über Innsbruck und das Reiter Joch mit den „Seefelder Schichten“ bilden weitere Abstecher, bevor die Reise nach dem Brenner-Übergang bei Sterzing und Brixen auf den „Grund des Ozeans“ und die „Periadriatische Naht“, den Schnittpunkt früherer Kontinente trifft. Die besondere Geologie der Dolomiten gehört ebenso dazu wie die Funde von Saurier-Spuren in einer ehemaligen flachen Laguna beim heutigen Rovereto. Den Abschluss der Reise bilden die blumenreichen Berge rund um den Gardasee, die „Fischschüssel“ von Monte Bolca und der muschelbedeckte Meeresboden bei Castello d´Arquato im Appenin. Die bunte geologische Zeitreise durch die Alpen, mit vielen Anregungen für neue Betrachtungsweisen bei künftigen Reisen in den Süden, ist im Siegsdorfer Naturkunde- und Mammut-Museum ab sofort täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Bericht und Bilder: Franz Krammer

 

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