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Pilotprojekt beobachtet verstärkten Mistelbefall durch den Klimawandel

SchlössserverwaltungSchlösserverwaltung überwacht die Linden am Nymphenburger Kanal mit neuen Sensoren

Die Bayerische Schlösserverwaltung hat ein neues Pilotprojekt zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Alleebäume im Schlosspark Nymphenburg gestartet. Sensoren in den Baumkronen von 27 Linden entlang des Nymphenburger Mittelkanals helfen nun, die Bäume zu beobachten, die Schäden insbesondere durch verstärkten Mistelbefall exakter festzustellen und die Bäume angemessen zu pflegen. Die einzelnen Sensoren sind jeweils mit Sendern versehen und in etwa so groß wie ein Mobiltelefon. Sie werden an Ästen in der Baumkrone befestigt; alle 15 Minuten werden Daten zum Wasserhaushalt gesammelt, die kabellos auf eine Plattform übertragen werden. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt, erste Auswertungen und Zwischenergebnisse soll es nach einem Jahr geben. Nach Abschluss will die Schlösserverwaltung ein langfristiges Mistel-Management erarbeiten, um die Linden in der Hochallee optimal zu pflegen und zu erhalten. 

Durch die klimatischen Veränderungen im Rahmen des Klimawandels breiten sich Misteln immer stärker in den Parkanlagen aus. Warme Sommer und milde Winter begünstigen die Ausbreitung und Entwicklung der Mistel. Gleichzeitig werden die betroffenen Bäume durch den erhöhten Mistelbefall zusätzlich gestresst. Die Mistel ist ein sogenannter Halbparasit und entzieht dem Wirtsbaum Wasser samt Nährsalzen. In den häufigeren Hitze- und Trockenphasen verstärken die Misteln als Wasser-Konkurrenten den Trockenstress der Linden in der Allee. Je nachdem wie viele Misteln im Baum vorhanden sind und ob der Baum schon durch andere Faktoren geschädigt ist, kann das Großbäume wie die Linden im Extremfall zum Absterben bringen.

Die teilweise über 200-jährigen Linden in der Hochallee entlang des zentralen Kanals im Schlosspark sind mitunter extrem stark von Misteln befallen. In Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) unterzieht die Schlösserverwaltung die Misteln seit 2019 mit Hilfe von Drohnenflügen einem Monitoring. Gemeinsam mit der LWF und dem Startup Treesense, das die Sensoren entwickelt hat, startete die Gärtenabteilung der Schlösserverwaltung nun ein Pilotprojekt zur genauen Überwachung der Linden. Hierfür wurden 27 unterschiedlich stark von Misteln befallenen Bäume gemeinsam mit der Leiterin des Baumkompetenzstützpunktes München der Schlösserverwaltung, Forstingenieurin Laura Christ, ausgewählt. Bei diesen ausgewählten Bäumen wird der Wasserhaushalt in der Krone der Bäume überwacht. Ziel ist es, konkrete Aussagen zum Zusammenhang zwischen der Intensität des Mistelbefalls und der Stärke des Trockenstresses der Bäume treffen zu können.

Weitere Informationen zu Schloss und Park Nymphenburg finden Sie unter www.schloss-nymphenburg.de

 

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