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Restauratorin arbeitet live im Marstallmuseum

SchlössserverwaltungExklusive Einblicke ins Innere des Kleinen Galawagens König Ludwigs II.

Im Marstallmuseum erwartet die Besucherinnen und Besucher derzeit ein besonderes Erlebnis: Das Publikum kann live beobachten, wie eine Restauratorin am Kleinen Galawagen König Ludwigs II. arbeitet. Die Bayerische Schlösserverwaltung lädt zu diesem seltenen Blick hinter die Kulissen ein. Die Textilrestauratorin Karin Oertel arbeitet bis Freitag, 22. Juli 2022 täglich zwischen 9 und 18 Uhr immer wieder stundenweise in der Wagenhalle der Ludwig-II.-Fahrzeuge.

Die Expertin restauriert bei offenen Türen die Innenausstattung der Kutsche. Diese ist mit rotem Leder und ebenfalls rotem Seidensamt ausgestattet; der Samt ist aufwändig mit Goldfäden bestickt. Durch Staub, Licht und auch durch Abnutzung ist vor allem die Stickerei stark beschädigt. Die ehemals goldfarbenen, jetzt verschwärzten Metallfäden hängen lose herunter und führen durch ihr Eigengewicht zu weiteren Schäden.

Gerüstbrücke durch das Wageninnere schützt die Kutsche

Karin Oertel reinigt zunächst Samt, Stickerei und Leder mit weichem Pinsel und vorsichtigem Absaugen. Die Verschwärzung der Goldfäden kann allerdings nicht rückgängig gemacht werden.  In weiteren Arbeitswochen im August und September werden die originale Stickerei und der Samt gesichert, also beispielsweise lose Fäden angenäht oder Teile mit Seidenstoff unterlegt sowie Fehlstellen ergänzt. Dies ist außer einigen wenigen kleineren Reparaturen die erste sachgemäße Textilrestaurierung der Kutsche. Hierfür wird durch den Innenraum des Fahrzeugs eine Gerüstbrücke als Arbeitsbühne gebaut, um den originalen Fußboden zu schützen. Mit Hilfe der Brücke kann Karin Oertel die ebenfalls mit Seidensamt ausgekleidete Kutschendecke erreichen und die historischen Gurte und Federn, die den Wagenkasten halten, schonen.

Der kleine Galawagen Ludwigs II.: Des Königs „Alljahres-Multifunktionsfahrzeug“

Der sogenannte Kleine Galawagen ist ein „Alljahres-Multifunktionsfahrzeug“: Der Wagenkasten, in dem der König Platz nahm, kann abmontiert und wahlweise auf dem (direkt daneben ausgestellte) Schlittengestell oder auf dem Fahrgestell angeschraubt werden. König Ludwig II. benutzte den Wagen für seine legendären Ausfahrten in der Nähe seiner Schlösser Linderhof und Hohenschwangau. Er wurde 1878/79 als letzter Prunkwagen des Königs von seinem bevorzugten Münchner Hof-Wagenfabrikanten J.M. Mayer gebaut. Zahlreiche namhafte Münchner Künstler und Werkstätten waren an den Entwürfen und der Ausführung der Skulpturen, Gemälde, Stickereien, Vergoldungen und Metallarbeiten beteiligt.

Quelle: www.schloesser.bayern.de

 

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