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Die Würde des Menschen ist unantastbar

Verfassungsfest.jpg KLZweites Verfassungsfest bei strahlendem Wetter

Am Samstag, 15. August stand das Augustiner Chorherrenstift auf der Herreninsel ganz im Zeichen der neuzeitlichen Geschichte. Mit dem zweiten Fest zum einstigen Verfassungskonvent wurde der bedeutenden Versammlung von Experten gedacht, die vor 67 Jahren auf Herrenchiemsee die Basis unserer heute gültigen Verfassung entwickelten.

Sophie Czarnecki und Kevin Rieth, zwei der Organisatoren des vergangenen Jahres, konnten unter Beteiligung der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung, der Gemeinde Prien, UNICEF, den Freunden von Herrenchiemsee und der Nemetschek Stiftung das Fest ausrichten, für das Jürgen Seifert als Schirmherr gewonnen wurde. Ganztags waren die Räumlichkeiten des Augustiner Chorherrenstifts mit seinem zauberhaften Bibliothekssaal sowie der Gemäldegalerie von Julius Exter offen zugänglich. Mit detailliertem Wissen führte Hans Buchberger zahlreiche Besucher durch die historischen Räumlichkeiten. Dr. Friedrich von Daumiller warf in seinem Vortrag den Blick auf die historische Bedeutung der Herreninsel und sinnierte, warum gerade sie als Treffpunkt gewählt worden ist. So sei Herrenchiemsee schon immer ein geschichtsträchtiger Ort gewesen; seit dem siebten Jahrhundert sei mit Gründung des ansässigen Klosters von hier aus bayerische und europäische Geschichte gemacht worden. Der Expertenausschuss aus Delegierten der Ministerpräsidenten der Länder tagte hier, um nach dem Zweiten Weltkrieg und dem „Weimar-Trauma“ in abgeschiedener Idylle eine nach föderalistischem System ausgerichtete Verfassung zu entwerfen, die sicherstellt, dass nie mehr einzelne Gruppierungen die Alleinherrschaft in Deutschland erzielen könnten. Sie sollte Garant für Recht und Freiheit und damit die Basis für eine freiheitliche demokratische Grundordnung werden. Weshalb die Delegierten bewusst an erster Stelle ihres Entwurfs tituliert hätten, dass die Würde des Menschen unantastbar sei, betonte Daumiller. Dies sei zu dieser Zeit ein absolutes Novum gewesen und in keiner anderen deutschen Verfassung so zu finden. Ebenso sei das konstruktives Misstrauensvotum neu ins Leben gerufen worden, mit dem das Parlament einen Regierungschef absetzen könne; auch die Erschwernis, die Verfassung ändern zu können, sei damals entwickelt worden, sagte Daumiller. Abschließend ließ Martin Staiger, Lehrer für Geschichte und Sozialkunde am Ludwig-Thoma-Gymnasium, mit Gitarrenklängen historisches Liedgut aufleben mit Texten, die die jeweilige politische und wirtschaftliche Schieflage ihrer Zeit dokumentierten. 

 

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