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Schmerz lass´ nach - Dr. Michael Bach & Dr. Sven Glanz

logoEs schmerzt der Rücken, es kneift der Nacken – wer kennt das nicht? Laut neuesten Studien ließen sich nur 15 bis 20 Prozent aller diesbezüglichen Beschwerden eindeutig auf eine Ursache zurückführen; bei 80 Prozent der Leidenden sei dies nicht der Fall, so das Fazit der Fachärzte der Bernauer Klinik Medical Park Chiemseeblick. Dabei gelte heute bereits ein seit drei Monaten andauernder Schmerz als chronisch, erklärten Chefarzt Prof. Dr. Michael Bach und sein Team-Kollege Dr. Sven Glanz in ihrem Vortrag, den sie auf der zweiten Priener Gesundheitswoche hielten. Schmerz an sich sei lediglich ein Hinweis des Körpers. Akuter Schmerz dabei ein Warnsignal, dem man mit Medikamenten und Ruhe begegne. Chronischer Schmerz hingegen müsse nach neusten Erkenntnissen anders behandelt werden, und zwar mit Aktivität und Bewegung – trotz der Beschwerden. Allein mit einer Operation sei ihm nicht mehr beizukommen, weil er dann bereits fest im Hirn verankert sei. „Schmerz entsteht im Kopf; den Körper braucht man dazu gar nicht“, erläuterte Dr. Bach, was sich auch beim Phantomschmerz von amputierten Körperteilen zeige. Deshalb ließe er sich auch bei einer Narkose „ausschalten“. Und so könne auch der Rücken schmerzen, obwohl der Auslöser wie die Bandscheibe, bereits ausgeheilt sei. Im Medical Park Chiemseeblick behandle man diese Fälle mit einer Kombination aus Medikamenten, aktiver Bewegungstherapie, physikalischer Therapie - und Psychotherapie. „Die moderne Schmerzforschung hat festgestellt, dass es wenig Unterschiede zwischen psychischem und physischem Schmerz gibt, da er in den gleichen Zentren verarbeitet wird“, sagte Prof. Bach. Schmerz sei ein innerer Zustand wie Hunger, der nicht nachzuweisen sei, obwohl der Betroffene ihn eindeutig spüre. Je länger ein Schmerz anhalte, umso intensiver werde er wahrgenommen, erläuterte Dr. Sven Glanz. Man horche ständig in sich hinein, fokussiere sich darauf und lasse ihn immer mehr in den Vordergrund treten. Mit der Zeit werde er immer bedrohlicher und Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit machten sich breit. Zur Vermeidung nehme der Patient oftmals eine Schonhaltung ein, was zu einer weiteren Verschlechterung seines Allgemeinzustands führe. Darüber hinaus sei erwiesen, dass ein Schmerz, der aus der Unzufriedenheit am Arbeitsplatz resultiere, eher chronisch werde als einer, der von einem Bandscheibenvorfall stamme. Auch Kindheitserlebnisse spielten eine gewisse Rolle. „Die Krankheit ist ein Mosaik. Es gibt nicht die eine Ursache, sondern eine Vielzahl, die bei jedem anders ist. Wir gehen mit unseren Patienten auf eine Entdeckungsreise, um möglichst viele Steine zu finden. Auch seelische Belastungen, Missbrauch oder Schläge können zu chronischen Schmerzen führen“, so die beiden Fachärzte. Weshalb es nicht das vorrangige Ziel ihrer Therapie sei, den Schmerz zu eliminieren, sondern vielmehr ihn wieder in seine ihm angemessene Rolle zurückzuführen - und den Patienten damit wieder in ein aktives und glückliches Leben.

 

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