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Priener Heimatmuseum weiter im Warte-Modus

HeimatmuseumPrien am Chiemsee - Auch für das Priener Heimatmuseum ging ein schwieriges und ungewöhnliches Jahr zu Ende. Das Museum musste aufgrund von Corona lange Zeit schließen, die geplanten Sonderausstellungen konnten, mit Ausnahme der Retrospektive zum 80. Geburtstag des Künstlers Fried Stammberger, nicht gezeigt werden. Dennoch war der Besuch in den wenigen Monaten der Öffnung sehr gut. Ähnlich wie in vergleichbaren Häusern wurde der Eintritt kostenlos und auf freiwilliger Basis angeboten, was sich letztendlich sogar in den Einnahmen positiv auswirkte. Dieser Versuch soll heuer fortgesetzt werden. Die Marktgemeinde Prien und die Museumsleitung hofft, spätestens ab Ostern, das kulturelle Schatzhaus des westlichen Chiemgaus wieder öffnen zu können. Die – bisher nicht eröffnete- Ausstellung „Kontraste – Bilder von Fritz Halberg-Krauss und Gertruda Gruber“ – ist auf alle Fälle bis Ende April gehängt.

Zwei Ausstellungen geplant
Zudem plant das Museum zwei große Ausstellungen zu den Chiemgauer Künstlergruppen „Frauenwörther“ und „Welle“, die ursprünglich unter dem Titel „Das kam danach!“ zu der Landesausstellung „Götterdämmerung II“ auf Herrenchiemsee gezeigt werden sollten. „Bilder braucht in dieser Zeit keiner“ ist das ernüchternde zeitgenössische Fazit des Priener Künstlers Paul Roloff (1877 bis 1951). Das Ende des 1. Weltkriegs, die damit verbundene Revolution und die Beseitigung der Monarchie im Jahr 1918 sowie die darauffolgenden politischen Verwerfungen führten nicht nur in eine massive wirtschaftliche Krise, sondern zu einer völligen Neuordnung der Gesellschaft, mit der eine Aufweichung und Beseitigung der bis dahin geltende Werte einherging. Besonders betroffen waren das kulturelle Leben und die Kunst. Heute spricht man gerne von den „Goldenen Zwanzigerjahren“, was jedoch nur für einen kleinen Teil des Kulturlebens galt.

Neue Kunstrichtungen entstanden
Im Bereich der Kunst entstanden neue experimentierfreudige Richtungen wie der Expressionismus oder die Neue Sachlichkeit. Dagegen standen die Künstler der „alten Schule“, die sich in unserem Raum an der gemäßigten Moderne der Münchner Akademie orientierten. Sie fanden in den Städten kein Auskommen mehr und orientierten sich nun mehr auf das Land, das sie bis dato nur aus der Sommerfrische kannten. Sie verlegten ihre Wohnsitze dorthin und suchten sich neue Käuferschichten. Der Chiemgau mit seiner langen künstlerischen Tradition und Frauenchiemsee als eine der ältesten Künstlerkolonien Europas schien der geeignete Boden dafür zu sein.

Gründung von Künstlergruppen
In den Jahren 1921 und 1922 entstanden mit den „Frauenwörthern“ und der „Welle“ gleich zwei Künstlergruppen, die in eigenen Ausstellungsgebäuden auf der Fraueninsel und in Prien ihre Werke zeigten. Für damalige Zeiten ein völlig neuer, innovativer Weg der Vermarktung, der einheimische Kunstfreunde genauso wie ein gehobenes touristisches Publikum ansprechen sollte. War die politische Kultur der 1920er Jahre auch noch so belastend und grau, die Kunst wollte sich hier im regionalen Rahmen glanzvoll präsentieren.
Der Flyer zum Jahresprogramm des Museums und zu den geplanten Ausstellungen ist im Rathaus und im Tourismusbüro Prien ab sofort erhältlich.

 

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