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"Kropfkettn und Blutstoa“ im Priener Heimatmuseum eröffnet

AmullettAAm Samstagnachmittag, 27. Juli konnte man im Priener Heimatmuseum zahlreiche Herren in prächtiger Tracht bestaunen. Gekommen war eine Delegation aus Dachau, um der Eröffnung der aktuellen Ausstellung beizuwohnen, die Brauchtumsschmuck sowie Relikte zum Schutz von Leib und Leben noch bis Ende Oktober präsentiert. Zur Musik der Zither, die der Dachauer Stadtrat und Brauchtumspfleger Robert Gasteiger begnadet erklingen ließ, eröffnete 2. Bürgermeister Alfred Schelhas die Ausstellung, dies ganz im Sinne des Museumsgründung 1913 stehe. Die Schau zeigt beachtenswerte Kropfketten, Anhänger, Ringe, Schnallen sowie Amulette und andere Reliquien zum Schutz vor Krankheit und Not aus dem süddeutschen Raum. „Die Angst vor Ungemach und der Glaube an den Schutz durch Rituale und Relikte ist bis heute erhalten geblieben, wenn auch in abgeschwächter Form“, so der Hauptleihgeber Robert Gasteiger in seiner Einführung. Vor dem 18. Jahrhundert hätten sich die Menschen viele Ereignisse wie Krankheiten oder Wetterlagen nicht erklären können, weshalb sie diese dem bösen Blick von schlechten Menschen oder gar dem Teufel zugeschrieben hätten. Um sich zu schützen, habe es viele Rituale gegeben sowie Amulette. Beispielsweise hätten Tierzähne, die man bei sich trug, den Teufel erschrecken sollen. „Was einst als funktionelle Sache diente wie ein Knopf oder ein Haken, wurde mit der Zeit immer prachtvoller und größer“, so Gasteiger. Je aufgeklärter die Menschen geworden seien, umso mehr habe sich das einst funktionelle Teil zum reinen Schmuck weiterentwickelt. Der Leiter des Heimatmuseums und Priener Kulturbeauftragte Karl J. Aß ergänzte, dass die gute alte Zeit nur einem kleinen Teil der Menschen vergolten war. „Vielleicht zehn Prozent der Bevölkerung, dem Rest ging es sehr schlecht.“ Sie hätten quasi nur das besessen, was sie auf der Haut getragen haben. Die Ausstellung zeige Schmuckstücke aus dem höheren bürgerlichen und bäuerlichen Leben von einst – „von jenen also, denen es besser ging, wenn auch es bei ihnen noch schwierig war“, so Aß. Sein Dank galt der Dachauer Delegation in ihrer typischen Tracht, dem Leihgeber der Amulette Karl Dirnberger sowie den vielen anderen, die die Ausstellung möglich gemacht hätten.

Heimatmusuem
Valdagno-Platz 2
83209 Prien am Chiemsee

Tel. 08051 92973

Foto/Text Petra Wagner

 

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