Alpenwelt.TV

das Magazin für oberbayrische Lebensart

Schloss Nymphenburg: Ein Madonnenbild von Joseph Stieler kehrt zurück

Ny G0193 MadonnaMünchen - Schloss Nymphenburg ist um ein Exponat reicher. Mit dem Erwerb des Madonnenbildes von Joseph Stieler gelang der Bayerischen Schlösserverwaltung die Rückführung eines bedeutenden Kunstwerks an seinen authentischen Ort, dem  Schloss Nymphenburg. Joseph Stieler, der Schöpfer der berühmten Schönheitengalerie in Schloss Nymphenburg, malte das für ihn ungewöhnliche Bildmotiv der „Madonna in Anbetung“ 1817 für die bayerische Königin Karoline, die Gemahlin König Max I. Josephs. Auf einem zeitgenössischen Raumaquarell ist das sehr berührende, vom Künstler signierte und datierte Gemälde im Kabinett des  Appartements der Königin dargestellt. Da dieser Raum heute nicht mehr existiert, schmückt  das Gemälde nun das benachbarte Schlafzimmer der Königin. Seit Mitte Januar ist die hochkarätige Neuerwerbung dort zu besichtigen. Das Brustbild in ovalem Bildausschnitt zeigt die mädchenhafte Muttergottes ohne Jesuskind, umhüllt von ihrem blauen Mantel, die Hände zum Gebet gefaltet und das geneigte Haupt von einer Lichtgloriole umgeben. Es mag diese verinnerlichte, auf die persönliche Andacht konzentrierte Auffassung gewesen sein, die Karoline ansprach und die evangelische Königin dazu bewog, ein Marienbild in ihrem persönlichsten Umfeld aufzuhängen. Der originale klassizistische Rahmen des Gemäldes fasst das Andachtsbild in kostbarer Vergoldung. In der feinen Malweise des Klassizismus und in leuchtender Farbigkeit setzte Stieler das von italienischer Barockmalerei inspirierte Motiv um. Nach dem Tod des Königs nahm Karoline das Bild mit in ihren Witwensitz. Aus Familienbesitz gelangte es in den Kunsthandel, aus dem die Schlösserverwaltung es 2017 – 200 Jahre nach seiner Entstehung – zurückerwerben konnte. Der Maler Joseph Stieler (1781 Mainz – 1858 München) war seit 1812 für König Max I. Joseph von Bayern in München tätig. Seine Bildnisse der königlichen Familie und die repräsentativen Staatsporträts gefielen so, dass er 1820 zum bayerischen Hofmaler ernannt wurde. Nach Max Josephs Tod schuf Stieler für König Ludwig I. die berühmte Schönheitengalerie, heute eine Hauptattraktion in Schloss Nymphenburg. In direkter Nachbarschaft zu den 36 Bildnissen schöner Frauen kann nun eine ganz andere Facette aus dem Werk dieses Meisters klassizistischer Porträtkunst betrachtet werden. Schloss Nymphenburg war die Sommerresidenz der bayerischen Herrscher. Ab 1664 durch Kurfürst Ferdinand Maria und seine Gemahlin Henriette Adelaide als Landsitz errichtet, wurde Nymphenburg unter Kurfürst Max Emanuel zu einer großartigen Barockresidenz ausgebaut. An die Zeit, als Bayern Königreich wurde, erinnert das ab 1806 im klassizistischen Stil umgestaltete Königinnen-Appartement mit dem Geburtszimmer König Ludwigs II., in dem nun das Madonnenbild Stielers präsentiert wird.

Weitere Informationen zum Schloss Nymphenburg finden Sie unter www.schloss-nymphenburg.de

Die Bayerische Schlösserverwaltung (BSV)
Die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen ist eine der traditionsreichsten Verwaltungen des Freistaates Bayern. Als Hofverwaltung der Kurfürsten und der Könige entstanden, ist sie heute mit 45 Schlössern, Burgen und Residenzen sowie weiteren Baudenkmälern einer der größten staatlichen Museumsträger in Deutschland. Dazu kommt noch ein ganz besonderes geschichtliches Erbe: die vielen prachtvollen Hofgärten, Schlossparks, Gartenanlagen und Seen. Die einzigartigen Ensembles europäischer Architektur gepaart mit reichhaltiger künstlerischer Ausstattung ziehen jährlich über fünf Millionen Besucher aus aller Welt an.

Foto: Bayerische Schlösserverwaltung - Madonna in Anbetung, Joseph Stieler,1817, Schloss Nymphenburg

 

Trailervideo

Was Wann Wo :-)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.