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Heilkräfte der Kunst –  noch bis 9. September. DASMAXIMUM, Museum für Gegenwartskunst in Traunreut, überrascht seine Besucher immer wieder mit der Qualität der ausgestellten Werke und der großzügigen Anlage. Vor allem im Sommer beeindruckt es mit seinen 4.300 Quadratmetern tageslichtdurchfluteter Ausstellungsfläche, aber auch mit dem schattigen Wald und den blühenden Wiesen mitten in der Innenstadt. Das setzt der Hektik des Kunstbetriebs Kontinuität und Kontemplation gegenüber. Kulturschaffenden ist die heilsame Wirkung solcher Kunstorte vertraut: Die ersten Forschungen darüber entstanden im Zusammenhang mit Kunsttherapie, und in jüngsten Studien wird sogar die positive gesundheitliche Wirkung von Museumsbesuchen im Hinblick auf Persönlichkeitsbildung, Empathiefähigkeit und Resilienz untersucht. „Wenn wir auf diese Weise und damit auf die Gesellschaft insgesamt mehr über die Wirkungen der Kunst erfahren, könnte dies möglicherweise auch kulturpolitische Diskussionen bereichern“, so Dr. Christine Fuchs, Leiterin von „STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte“ und des bayernweiten Festivals kunst&gesund 2018, dann wäre ein Museum „nicht nur eine kostenintensive und prestigeträchtige Kulturimmobilie für den Genuss von Kultur, sondern ein Heilmittel“.

In diesen Kontext passt auf ideale Weise Joseph Beuys (1921 bis 1986), einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit, der behauptete: „Was ich praktiziere, ist ohne weiteres auf die Welt der Medizin zu übertragen“. Joseph Beuys war Heiner Friedrich, dem Stifter des Museums DASMAXIMUM, seit den 1960er Jahren eng verbunden. 1982 verhalf Friedrich dem Beuys-Projekt „7000 Eichen“ zur documenta 7 in Kassel durch die Finanzierung der dazugehörigen 7000 Basaltstelen mittels seiner Dia Art Foundation zur Realisierung. Heute erinnern die „Eichenpflanzungen zu Ehren von Joseph Beuys“ durch DASMAXIMUM und die Stadt Traunreut an diesen Künstler, dem das positive, sinnstiftende und heilende Wirken für die Gesellschaft ein wesentliches Anliegen war.
Seit Anfang der 1970er Jahre beschäftigt sich der Arzt, Medizin- und Kunsthistoriker Prof. Dr. Dr. Axel Hinrich Murken intensiv mit dem Werk von Joseph Beuys und dessen heilkundlichen Aspekten. Als langjähriger Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin und des Krankenhauswesens in Aachen sowie als Sammler und Freund veranlasste er zahlreiche Ausstellungen und Veröffentlichungen, allen voran das gemeinsam mit Beuys konzipierte Buch „Joseph Beuys + die Medizin“ (1979). Im Rahmen von kunst&gesund zeigt DASMAXIMUM noch bis zum 9. September eine kleine Ausstellung mit rund 20 originalen Objekten, Fotos und Papierarbeiten des Künstlers aus der Sammlung Murken.
Das Festival kunst&gesund mit der Beuys-Ausstellung im MAXIMUM ist auch zentrales Thema der jüngsten Ausgabe von aviso, der Zeitschrift für Wissenschaft und Kunst der Bayerischen Staatsregierung.
„Eichenpflanzungen zu Ehren von Joseph Beuys“ in und um Traunreut seit 2015
Die Eichenpflanzungen zu Ehren von Joseph Beuys gibt es in Traunreut seit 2015. Gemeinsam mit den Schulen und Einrichtungen der Stadt wird durch dieses Projekt im Sinne der „7000 Eichen“ in Kassel Beuys‘ Idee der „sozialen Plastik“ gelebt. Das Ideal dieses bedeutenden Künstlers war immer auch die konstruktive gemeinsame Arbeit an einer menschenwürdigen Gesellschaft, wie sie in der Pflanzung auf besondere Weise zum Ausdruck kommt. Das Beispiel macht Schule: nach Seebruck am Chiemsee setzt heuer im Oktober auch die Stadt Burghausen gemeinsam mit dem MAXIMUM in Raithenhaslach eine Eiche mit der charakteristischen Basaltstele (18.11.). Auch andere Gemeinden haben bereits Interesse bekundet und tragen die Idee weiter.

DASMAXIMUM

Museum für Gegenwartskunst mit Werken von Georg Baselitz, John Chamberlain, Walter De Maria, Dan Flavin, Imi Knoebel, Uwe Lausen, Blinky Palermo, Andy Warhol und Maria Zerres Fridtjof-Nansen-Str. 16 | 83301 Traunreut Tel. 08669/1203 713 | mail@dasmaximum.com
www.dasmaximum.com April bis Sept. SA,SO 12 bis 18 Uhr |Okt. bis März SA,SO 11 bis 16 Uhr Gruppen auch nach VB | Winterpause im Dezember

Foto: © VG Bild-Kunst, Bonn - mit seinem nur postkartengroßen Multiple „Cosmos und Damian“ regte Joseph Beuys 1974 eine positive Verwandlung an: die Zwillingstürme des World Trade Centers als Symbole der Weltherrschaft des Geldes mögen ihre Macht ähnlich menschlich, helfend und heilend einsetzen wie die frühchristlichen Zwillinge.