Zum 450. Hochzeitstag: Feste feiern mit Wilhelm V. und Renata von Lothringen

fuerstenhochzeit D66643 ausschnittAm 22. Februar 1568 heiratete der bayerische Erbprinz Wilhelm in der Münchner Frauenkirche Renata von Lothringen. Anlässlich des 450. Hochzeitsjubiläums laden die Bayerische Schlösserverwaltung und das Bayerische Nationalmuseum nun zu ganz besonderen Themenführungen auf die Burg Trausnitz und in die Kunst- und Wunderkammer ein. In Pracht und Herrlichkeit stand diese Vermählung der Landshuter Hochzeit von 1475 nicht nach: 18 Tage lang wurden Gottesdienste gefeiert, Bälle abgehalten, Festmahle und Turniere veranstaltet. Das Glockenspiel am Rathaus der Bayerischen Residenzstadt erinnert bis heute an dieses Ereignis. Nach den Feierlichkeiten bezog das junge Fürstenpaar die ihnen als Wohnsitz zugewiesene Burg Trausnitz. Knapp 100 Jahre nach der Landshuter Hochzeit erlebte die Stadt so eine letzte Blüte als Fürstenresidenz. Erbprinz Wilhelm ließ große Teile der mittelalterlichen Burganlage zu einem modernen Renaissanceschloss umgestalten. Künstler wie Friedrich Sustris und Orlando di Lasso arbeiteten am Hof, rauschende Feste wurden gefeiert und neben einem Tiergarten mit Löwen, Affen, Papageien und Krokodilen ließ Wilhelm sogar ein Meerwasseraquarium auf der Burg installieren. Das Herzstück repräsentativer Prachtentfaltung jedoch war die sogenannte „Junge Kunstkammer“, die Wilhelm nach dem Vorbild seines Vaters Albrecht V. auf der Burg einrichtete. Unermessliche und aus aller Welt zusammengetragene Reichtümer konnte man in dieser Schatzkammer des Wissens bestaunen: Geheimnisvolle Wunder der Natur wie die Hornstange eines Einhorns oder die sagenumwobene Coco de Mer bereicherten die fürstliche Sammlung ebenso wie wertvolle Kostbarkeiten aus Bernstein, Perlmutt und Bergkristall. Feinste Glasobjekte aus Venedig und trickreiche Trinkspiele aus Gold und Silber erfreuten die Sinne. Die Atmosphäre am Hof Wilhelms V. wird bei der Führung „Das große Staunen – ein Hochzeitsfest und seine wunderbaren Folgen“ durch die Kunst- und Wunderkammer und andere Bereiche der Burg Trausnitz wieder lebendig und lässt erahnen, welche Pracht und Herrlichkeit an den Fürstenhöfen der Renaissancezeit geherrscht haben muss.

Die Termine mit Stephanie Gilles M.A.:

Samstag, 24. Februar 2018, 11 Uhr

Freitag, 8. Juni 2018, 16 Uhr

Sonntag, 12. August 2018, 14 Uhr

Samstag, 1. Dezember 2018, 14 Uhr

Treffpunkt ist der Kassenraum der Burg Trausnitz. Die Führungen sind kostenlos, es ist nur der reguläre Museumseintritt zu zahlen. Ohne Anmeldung. Alle Informationen zum Führungsangebot auf der Burg Trausnitz finden Sie hier. Weitere Informationen zu unseren Schlössern, Gärten und Seen finden Sie auf www.schloesser.bayern.de/. Zur Homepage des Bayerischen Nationalmuseums gelangen Sie hier

Die Bayerische Schlösserverwaltung
Die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen ist eine der traditionsreichsten Verwaltungen des Freistaates Bayern. Als Hofverwaltung der Kurfürsten und der Könige entstanden, ist sie heute mit 45 Schlössern, Burgen und Residenzen sowie weiteren Baudenkmälern einer der größten staatlichen Museumsträger in Deutschland. Dazu kommt noch ein ganz besonderes geschichtliches Erbe: die vielen prachtvollen Hofgärten, Schlossparks, Gartenanlagen und Seen. Die einzigartigen Ensembles europäischer Architektur gepaart mit reichhaltiger künstlerischer Ausstattung ziehen jährlich über fünf Millionen Besucher aus aller Welt an.

Das Bayerische Nationalmuseum
Das Bayerische Nationalmuseum zählt zu den großen europäischen Museen, die sowohl der Bildenden Kunst als auch der Kulturgeschichte gewidmet sind. Den Kern der Sammlungen bildet der königliche Kunstbesitz der Wittelsbacher, doch die vielseitigen Bestände greifen weit über die Grenzen Bayerns hinaus. Im Jahr 2004 eröffnete das Bayerische Nationalmuseum im Damenstock der Burg Trausnitz die „Kunst- und Wunderkammer“. Dieses Zweigmuseum spiegelt an Hand herausragender Werke der Renaissance die faszinierende Welt der einstigen Wittelsbacher Kunstkammer wider. Die von Herzog Albrecht V. begründete und von seinem Sohn Wilhelm fortgeführte universal angelegte Sammlung umfasste im Jahr 1598 rund 6000 Objekte aus den Bereichen Kunst und Wissenschaft sowie kuriose und exotische Kostbarkeiten.

Foto: © Bayerisches Nationalmuseum, Bastian Krack - Die Vermählung von Wilhelm V. und Renata von Lothringen in der Münchner Frauenkirche am 22. Februar, 1568. Kolorierte Eisenradierung von Nikolaus Solis. München, Bayerisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. Bibl. 3658, Ausschnitt