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18. Festival Jazz & The City Salzburg eröffnet

jazzCITy.KLGestern Abend um 19 Uhr war der große Saal des republic bis auf den letzten Platz gefüllt, als Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Bürgermeister Harald Preuner, Andreas Gfrerer, Obmann des Altstadt Verbands, die künstlerische Leiterin Tina Heine und Inga Horny, Geschäftsführerin des Altstadt Verbands feierlich das Festival eröffneten. So unterschiedlich die Konzerte am Eröffnungsabend waren, mit Afrika hatten doch gleich drei von ihnen zu tun. Während im republic noch Dankesreden gehalten wurden, kam im Afro Cafè bereits die Sängerin Aline Frazão auf die Bühne. Sie stammt aus Angola, einem von vielen portugiesischsprachigen Ländern, die ihr Repertoire beeinflussen: Fado, Brasilianisches, Musik der Kapverden. Im republic enterten mittlerweile 18 Musiker aus Berlin die Bühne, um dort als "Andromeda Mega Express Orchestra” eine kühne Mixtur zu präsentieren. Streicher, Querflöten und Harfe klingen bei diesem "intergalaktischen" Ensemble schon auch mal klassisch gediegen, aber dank aberwitziger Einfälle des Bigband-Leiters Daniel Glatzel auch nach Science-Fiction-Filmmusik, Freejazz – oder James Last. Wunderbar Kauziges, cooler Funk – und gegen Ende ein Stück, dass die Musiker mit Kollegen aus Malawi entwickelt haben.

Das südostafrikanische Malawi grenzt fast an Zimbabwe, Heimat der jungen Band Mokoomba, die den schon bei AMEO dicht gefüllten Saal mit dramatischem Gesang und heftigen Grooves außer Rand und Band geraten ließ. Gegen Ende wurde getanzt, wo immer die Stuhlreihen dafür Platz ließen. Wer weniger auf Partystimmung aus war, wurde parallel im Markussaal glücklich, wo der Trompeter Volker Goetze Jazzfans begeisterte, aber auch Freunde der Weltmusik, denn zu seinem Sextett zählt der Kora-Virtuose Ali Boulo Santo Cissoko aus dem Senegal. Die fürs Festival neue Spielstätte in der Gstättengasse bewährte sich bei dieser Gelegenheit als zweite große Bühne unweit vom republic. Wer Volker Goetze dort verpasst hat, kann ihn übrigens noch bei vier weiteren Konzerten erleben, und auch Mokoomba und Aline Frazão werden auf weiteren Bühnen zu erleben sein. So bewährt sich in diesem Jahr verstärkt eine Besonderheit des Festivalkonzepts: Musiker spielen – teils in überraschenden Kombinationen – mehrere Konzerte an unterschiedlichen Tagen und Spielorten. Sie, ihr Publikum und die Stadt lernen einander näher kennen.

Programmvielfalt auch heute
Am heutigen Donnerstag explodiert die Programmvielfalt. Gleich drei Musiker aus dem international bunt gemischten Ensemble der Saxophonistin Marike van Dijk stellen eigene Projekte vor: Katell Keineg und Jeff Taylor aus der amerikanischen Singer/Songwriterszene und die Flötistin Anna Webber. Für die Grooves ist insbesondere die Sängerin Shayna Steele aus New York zuständig, fürs Schräge ein Landsmann, der Tausendsassa Socalled. Jazz im engeren Sinn gibt’s unter anderem trompetenbetont von Airelle Besson und Volker Goetze Secret Island Quartet oder vom dem Trio Miklin-Känzig-Hart. Atmosphärisch besonders stark sind die Auftritte des Neuseeländers Hayden Chisholm (solo und zu Experimentalfilmen improvisierend), von ADHD aus Island, aber auch schwer einordenbarer Bands wie „A Novel Of Anomaly „oder „Velvet Revolution“. Minimal-Funk von Ronin, chassidische und gregorianische Gesänge bei Timna Brauer, Brasil-Fusion von Azimuth, Eingängiges vom Tingvall Trio – damit sind nur einige Highlights herausgegriffen, ganz zu schweigen vom Kinderprogramm oder überraschungsträchtigen Formaten wie „Out Of The Box“.
Beinahe spannender als ein detaillierter Plan für den Festivalbesuch ist es da, sich treiben zu lassen und Musik zu entdecken, bei der man oft nicht geahnt hätte, wie gut sie einem gefällt.

Foto: Wildbild - (v. li.) Inga Horn, Andreas Gfrerrer und die künstlerische Leiterin Tina Heine beim Opening von Jazz & The City 

 

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