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Pfingsten-Tipp: Schießscheiben erzählen Heimatgeschichte in Prien

Schießscheiben beschn.KLZünftig bayerisch ging es am Dienstagabend, 17. Mai vor dem Heimatmuseum zu, als die ansässigen Böllerschützen die Besucher zur Ausstellungseröffnung „Ins Schwarze getroffen – Schützenscheiben erzählen Heimatgeschichte“ der Königlich privilegierten Priener Feuerschützengesellschaft (FSG) lautstark mit ihren Salutschüssen einstimmten. Zuvor hatte die Aschauer „Kampenmusi“ mit etwas leiseren Tönen die Anwesenden erfreut. Erster Bürgermeister Jürgen Seifert hob in seinem Grußwort die Bedeutung der Schießscheiben sowie der Schützen hervor; hätten sie doch einst zum Schutze der Bevölkerung das Schießen erlernt. Heute stehe bei der Priener Feuerschützengesellschaft, die 2017 ihr 400-jähriges Jubiläum begeht, nicht der Sport im Fokus, sondern vor allem die Bewahrung dieser jahrhundertealten Tradition. Damit stünde sie als eine der ältesten Vereinigungen an der „Spitze der Vereinskultur“ in Bayern. Erster Schützenmeister Florian Wunderle führte in die Ausstellung ein, indem er sagte, dass nicht immer ein schwarzer Punkt in der Mitte das Ziel der Scheibe gekennzeichnet habe. Manche besäßen keinen, so dass es eher Glück als Können gewesen sei, das Ziel zu treffen. Öffentlichkeitsreferentin der FSG, Hannelore Thiel, vertiefte dies, indem sie erklärte, dass auch wenn das Preisschießen stets ein gesellschaftliches Ereignis gewesen sei, dennoch eine ernsthafte Angelegenheit dahintergestanden habe. Denn die Schützen hätten ihre Heimat verteidigen sollen, weshalb die Schießübungen streng reglementiert gewesen seien. „Wer hierbei erfolgreich war, habe gesellschaftliches Ansehen sowie gewichtige Sachpreise erzielen können – wie beispielsweise eine Hirschhaut, die mehreren Generationen eine Lederhose garantierte“, wie Thiel ausführte.  Bis Mitte des 17. Jahrhunderts seien die Scheiben ohne Bemalung ausgeschossen worden. Erst dann hätten die Adligen begonnen, sie teils mit einer prachtvollen Bemalung zu verzieren, auch, um so ihre Macht zu demonstrieren – was dem Beginn einer neuen Kunstform gleichkam. Die älteste Scheibe aus dem Besitz der FSG, die in der Ausstellung zu bestaunen ist, stammt aus 1852. Abgebildet sind Porträts angesehener Persönlichkeiten, historische Ansichten sowie emotionale Szenen aus dem Alltag. Auch bekannte Künstler der Chiemsee-Maler wie Hiasl Maier-Erding und Paul Paulus ließen es sich nicht nehmen, einige Scheiben mit überaus sehenswerten Motive zu verschönern. Die Ausstellung ist zu den gewohnten Öffnungszeiten im Museum Prien noch bis Sonntag, 25. Juni zu betrachten.

Text / Foto: Wagner

 

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