St. Florian nahe Wildenwart

1St.Florian mit GewölkKLSchon aus der Ferne sticht die kleine Wallfahrtskirche St. Florian hervor. Auf einer kleinen Anhöhe nahe Wildenwart, umgeben von saftigen Wiesen gelegen, eröffnet sich dem Besucher von hier aus ein bezaubernder Blick in die von Hügeln durchzogene Landschaft – eine Ansicht, die man von der Bank an der Kirchenmauer aus unbedingt einen Moment lang genießen sollte, um den Anmut der Natur und ihre Laute bewusst aufzunehmen und sich dann – innerlich ruhig und mit sich im Reinen - der Faszination des Kircheninneren hinzugeben. Man vermutet, dass die Kirche St. Florian im 15. Jahrhundert ihren Ursprung hat, als Gläubige die wenige Meter entfernt sprudelnde und als wunderkräftig geltende Quelle aufsuchten. Bereits 1528 wird ein „Stöcklein in sant Anna-Kapellen" bei St. Florian erwähnt – was man der kleinen, nahegelegenen Brunnenkapelle zuordnet. 1659 wurde diese hölzerne Kapelle durch die heutige, achteckige aus Stein ersetzt. Besonders reizvoll der Zwiebelturm, der in ein Zeltdach übergeht. Die auf der Anhöhe stehende Kirche St. Florian, wie sie heute anzutreffen ist, wurde 1490 im gotischen Stil mit Satteldach erbaut. Von den einstigen drei gotischen Schreinaltären sind nur noch zwei erhalten. Der dem Heiligen Florian gewidmete Hochaltar gilt als einer der schönsten und künstlerisch wertvollsten Altäre dieser Zeit in Oberbayern. Er stammt aus 1500 und zeigt drei ausdrucksstarke Schnitzfiguren – die heilige Heilige Mutter Anna mit dem Jesuskind auf dem einen und der kleinen Maria auf dem anderen Arm, gesäumt vom hHeiligen Florian und dem Hheiligen Wolfgang. Die Schnitzreliefs zeigen Szenen aus der Legende des Hheiligen Florian. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Innere der Kirche wie damals üblich barockisiert; 1853 wiederum regotisiert, also das Kleinod wieder zurück in seinen ursprünglichen Zustand versetzt. 1989 gelangte dann auch das gotische Gesprenge wieder auf den Altar und der aus 1520 stammende Wolfgangsaltar auf seinen angestammten Platz zurück.