Kloster Frauenwörth - Heimstatt der Seligen Irmengard

Irmengard kllDas um 782 gegründete Benediktinerkloster Frauenwörth gilt als eines der ältesten Deutschlands; es befindet auf der idyllischen, verträumt und beinahe meditativ erscheinenden Fraueninsel. Die erste Äbtissin des Klosters, Irmengard, brachte der Region Wohlstand und Hilfe in Not. Sie gilt als die Schutzheilige des Chiemgaus, die nach wie vor von den zahlreichen Besuchern Gästen wie von den Ansässigen verehrt wird. Der zur Klosteranlage gehörende, aus dem zwölften Jahrhundert stammende, freistehende achteckige Glockenturm - der von einer Zwiebelkuppe gekrönte Campanile – ist das Wahrzeichen des Chiemgaus.Das unbedingt sehenswerte, aus dem ersten Jahrtausend stammende Münster wurde mehrfach umgebaut und vereint so viele kunsthistorische Stile - in die romanische Säulenbasilika wurde beispielsweise ein gotisches Rippengewölbe eingebaut. Mit dem Münster betritt man einen Ort der Stille und Andacht, der jeden Besucher in eine einzigartige Stimmung versetzt. Fast scheint es, als gelange man weit weg von den Sorgen des Alltags; wenn auch gleich hinter dem Hochaltar – in der Irmengard-Kapelle – von den Nöten und Fürbitten, aber auch von den Danksagungen und Erhörungen der Gläubigen eindrucksvoll auf Votivtafeln zu lesen ist.
Seit ihrer Seligsprechung 1929 befinden sich hier im verglasten Ehrenschrein die Gebeine der Seligen Irmengard - umgeben von unzähligen Votivtafeln, Dankgaben und -sagungen und vielen brennenden Kerzen, die von ihrer wunderbaren Hilfe zeugen. Sie verstarb 866 nach einem hingebungsvollen Dienst am Herrn im Alter von 35 Jahren. Bereits um 1004 soll ihr Sarg erstmals geöffnet worden sein, um eine kleine Bleitafel mit ihrem Namen, ihrem Todestag und dem Vermerk „Ora pro nobis!" zu beizulegen, was „Bitte für uns!" heißt und als erster Nachweis einer Anrufung verstanden wird.
Seit Jahrhunderten pilgern nun Gläubige wie Interessierte zu dieser ehrenswerten Reliquie, um innezuhalten, zu beten und um Schutz und Hilfe zu bitten. Ihre hütende Hand, die sie schützend über den Chiemgau hält, ist zauberhaft im Altarbild einer Nonne des Klosters festgehalten – zu sehen gleich gegenüber ihrer Kapelle zeigt es die einstige Äbtissin über der Insel schwebend, gütig gen Himmel blickend. Ihr Todestag am 16. Juli wird nach wie vor alljährlich jeweils am Sonntag vor oder danach mit einer würdevollen Feier geehrt.