Strom aus der Kraft des Prien-Kanals

E werk KLWie der längste Wildbach Bayerns seinen Beitrag zur umweltschonenden Energiegewinnung leistet.
Der Zulauf der neugierigen Besucher war größer als erwartet. Der seit 1986 für die Inbetriebnahme des E-Werks bei Siggenham zuständige Betriebsleiter und Elektrikermeister Florian Rauch konnte am vergangenen Sonntag, dem Tag des offenen Denkmals, zahlreiche Interessierte im halbstündigen Takt durch das 1906 erbaute und seither von der Gemeinde Prien betriebene E-Werk führen. Zunächst wurde das Werk mit Dampfkraft betrieben; erst mit der Fertigstellung des Prien-Kanals 1912 stellte man es auf Wasserkraft um. Die großen und kleinen Zuschauer staunten nicht schlecht, als sie die im Original erhaltenen Generatoren und Turbinen betrachteten, die heute noch unter Geratter 55 KW Strom allein aus der Kraft des Gefälles des Prien-Kanals produzieren. Ursprünglich sollte mit der Ausbeute die Wasserpumpe im Eichental zur Trinkwasserversorgung von Prien-Trautersdorf betrieben werden. Bis 1915 deckte die Gemeinde damit den Strombedarf von Prien und Siggenham komplett ab. Später konnten mit dem Ertrag nur noch die Straßenlampen von Prien zum Leuchten gebracht werden. Heute fließt der Strom ins Netz der Isar-Amperwerke ein – womit die Prien unter Mithilfe des Siggenhamer E-Werks ihren kleinen Beitrag zur umweltfreundlichen Energiegewinnung beisteuert. Das beeindruckende kleine Stromkraftwerk, das an einem idyllischen Platz inmitten des Eichenwalds steht, wurde 2011 offiziell als Industriedenkmal anerkannt. Damit stellt es ein kostbares, da anschauliches Relikt aus den Anfängen der bayerischen Stromgewinnung dar.