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Belgische Rissreaktoren: aktuelles Gutachten ist kein Sicherheitsnachweis

TihangeMünchen - Das Umweltinstitut kritisiert die aktuelle Debatte um eine Stellungnahme der Reaktorsicherheitskommission (RSK) zu den belgischen Risikoreaktoren Tihange-2 und Doel-3. In vielen Medienberichten hieß es, die Stellungnahme gäbe Entwarnung, die Meiler seien unbedenklich. Damit entsteht der fatale Trugschluss, es sei nun ein Sicherheitsnachweis erfolgt. „In der aktuellen Medienberichterstattung entsteht der falsche Eindruck, die Sicherheit der Rissreaktoren sei nun nachgewiesen. Dies ist nicht der Fall“, kommentiert Dr. Philip Bedall, Referent für Energie- und Atompolitik am Umweltinstitut München, die aktuelle Debatte. „Auch weiterhin bleiben zahlreiche Fragen zu den Sicherheitsproblemen der Reaktoren offen.“ Einen stichhaltigen Sicherheitsnachweis für die belgischen Reaktoren liefert die RSK-Stellungnahme nicht. Eine zentrale Aussage der Stellungnahme betrifft die Ursächlichkeit der Risse in den Reaktordruckbehältern (RDB). So heißt es, es sei „nachvollziehbar und plausibel“, dass es sich um herstellungsbedingte Risse in den RDB handelt – zweifelsfrei mit Versuchen nachgewiesen wurde dies nicht. Bislang vertrat auch die Bundesregierung die Auffassung, dass Material mit entsprechenden Befunden bereits bei der Fertigung aufgrund von Sicherheitsbedenken zu verwerfen ist. Darüber hinaus werden in der Stellungnahme einzelne Ergebnisse zu Materialuntersuchungen dargestellt. Aufgrund einer geringen Zahl an Versuchen sind die Ergebnisse jedoch empirisch wenig valide. Zugleich betreffen sie nicht alle möglichen Beanspruchungszustände der rissigen Druckbehälter. „Die Rissreaktoren in Tihange und Doel sind nicht deshalb sicher, weil die Risse seit Herstellungsbeginn bestehen oder weil einige wenige – nicht repräsentative – Untersuchungen einen Teil der möglichen Beanspruchungstypen als unproblematisch einstufen“, so Bedall weiter. „Es gilt weiterhin: Die maroden Meiler gehören stillgelegt! Dafür muss sich die Bundesregierung entsprechend ihrer Koalitionsvereinbarung einsetzen.“ Selbst der Leiter der Kommission, Rudolf Wieland, betont in einem aktuellen Schreiben, aus dem die Badische Zeitung zitiert: „Weder die Kommission noch ich haben in Pressegesprächen eine Aussage zur Unbedenklichkeit oder Bedenklichkeit eines Weiterbetriebs der belgischen Reaktoren getroffen.“
Mehr zum Hintergrund: http://www.umweltinstitut.org/aktuelle-meldungen/meldungen/2018/belgische-akw-sicher.html

Zum zitierten Bericht der Badischen Zeitung:
http://www.badische-zeitung.de/stuttgart-uebt-scharfe-kritik-an-atom-gutachten

Foto: Umweltinstitut München e. V.

 

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