Priener Maibaumaufstellen viel beachtet

Maibaum1.KLHeuer fand wieder ein Maibaumaufstellen mit Marktfest-Charakter statt, das bei idealer Witterung bayernweite Beachtung fand statt. Für das Gelingen des Festtages trugen der Trachtenverein „D´Lamstoana“ aus Frasdorf und die Priener Trachtler bei. Das urbayerische Fest wurde von vielen Besuchern am Marktplatz sowie von zahlreichen Zuschauern an den Bildschirmen verfolgt, denn erstmals wurde das Maibaumaufstellen live im Bayerischen Fernsehen übertragen. Die Geschichte des heurigen Priener Maibaumes begann mit der Baumspende, die in Prien seit Jahrzehnten von der Chiemsee-Schifffahrts-Familie Feßler vorgenommen wird. Genau 107 Tage vor dem 1. Mai wurden suchende Frasdorfer Burschen fündig und holten den von den Priener Trachtlern gut versteckten Baum, um auf diesen aufzupassen und zu bewachen. In guter Abstimmung mit dem Trachtenverein Prien wurde dann der Baum für den 1. Mai vorbereitet, so dass schon die Ankunft in Prien mit Pferdegespann und viel Jugend auf dem Baum ein herrliches Bild abgab. „107 Tage und Nächte auf den Baum aufpassen, das hat durstig gemacht, für jeden Tag hätten wir gerne einen Träger Wachter-Bier“, mit dieser Forderung trat Frasdorfs Vorstand Sepp Enzinger an Priens Ersten Bürgermeister Jürgen Seifert heran. Dieser verhandelte im Sinne einer sparsamen Haushaltspolitik und konnte sich dann mit der Frasdorfer Delegation und deren Bürgermeisterin Marianne Steindlmüller auf 70 Träger Bier und sieben Träger Spezi einigen. Zudem wird Prien die Kosten für das Pferdegespann sowie für die Getränke und Brotzeiten nach dem Aufstellen übernehmen. Auch der Bayerische Rundfunk war von den fairen Verhandlungen angetan und lud zusammen mit Michael Feßler die Frasdorfer und Priener Trachtler zu einer Kreuzfahrt über das Bayerische Meer mitsamt Brotzeit ein. Alsdann wurde im Zug mit der Priener Blaskapelle der 29,5 Meter lange Maibaum zum Marktplatz gebracht. Bauhofleiter Sepp Furtner übernahm mit Peter Thaurer vom Priener Trachtenverein das Kommando und gut 50 Männer aus Prien und Frasdorf legten Hand an, um mit reiner Muskelkraft und mit Stangen den Baum in die richtige Position zu bringen. Alles klappte wie am Schnürchen und dank guter Bewirtung der Priener Gastronomen konnten sich die vielen Besucher über eine Art Marktfest freuen. Hierzu trugen auch die Trachtengruppen aus Prien und Frasdorf bei sowie die Priener Blaskapelle und die Priener Goaßlschnalzer. Klaus Löhmann als stellvertetender Vorstand vom Priener Trachtenverein sagte beim Interview mit dem Bayerischen Fernsehen: „Der Maibaumbrauch ist gut für die Jugend, für alle Generationen, für die Dorfgemeinschaft, für den Verein und für die Freundschaft mit den Nachbarsvereinen.“ Wie geplant stand der Priener Maibaum um Punkt 12 Uhr mittags, was mit einem Tusch der Blaskapelle, einem gemeinsamen Prosit der Priener und Frasdorfer und mit starkem Applaus der Zuschauer bedacht wurde.

Text/Foto: Hötzelsperger