Priener Bockerl-Bahn

Die Schifffahrtsgesellschaft von Ludwig Fessler setzte die anreisenden Gäste auf die Inseln hinüber; doch die Passagierzahlen stiegen nach der Schlossöffnung Bockerl KLin kurzer Zeit so rasant an, dass bald größere Schiffe benötigt wurden. Ebenso wurde der knapp zwei Kilometer lange Weg vom Bahnhof zum Hafen in Stock zum Problem. Bislang hatte die Bevölkerung den Transport der Gäste behelfsmäßig mit schlichten Kutschen und Karren bewerkstelligt, was mitunter zu chaotischen Zuständen führte. Mit dem Anstieg der Gäste musste Abhilfe geschaffen werden. Und so trieb Ludwig Fessler den Bau einer schmalspurigen, mit Dampf betriebenen Lokalbahn voran. Im Juli 1887 nahm diese ihre Fahrt auf – noch heute bringt die Dampfstraßenbahn, die von den Hiesigen kurz Bockerl genannt wird und als älteste, dauernd in Betrieb stehende gilt, während der Hauptsaison ihre Gäste in rund acht Minuten vom Hauptbahnhof zum Hafen und wieder zurück. Ausgesprochen reizend ist dabei ihr Erste-Klasse-Salonwagen, der frisch renoviert seine Gäste besonders komfortabel transportiert. In nostalgische Stimmung versetzt auch heute noch der aus 1926 stammende Schaufelraddampfer „Ludwig Fessler". In seinem renovierten, im Stil der 1920er Jahre gehaltenen Salon kann den Gast auf dem Weg zum Schloss schwelgen – und träumen von längst vergangenen Zeiten.