Die Bayreuther Residenztage 2017 am Wochenende 16./17. September

hofgarten bayreuth wasserross koehlerZum 13. Mal veranstaltet die Bayerische Schlösserverwaltung in diesem Jahr die Bayreuther Residenztage. Am kommenden Wochenende, dem 16. und 17. September heißt es „Vive le plaisir – es lebe das Vergnügen!“ Zwei Tage lang tauchen die Besucherinnen und Besucher genussvoll und mit allen Sinnen in die Welt der Markgräfin Wilhelmine ein. Dazu konnten auch zahlreiche Kooperationspartner gewonnen werden, die das Programm bereichern: Das Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth, das Kunstmuseum Bayreuth, das Historische Museum Bayreuth, der Historische Verein Oberfranken, die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und die Genussregion Oberfranken.

Am Samstag, den 16. September, laden die Markgräfin und ihr Hofstaat im Neuen Schloss zum rauschenden Barock-Fest die ganze Familie.

Damit wird das im letzten Jahr erstmals erprobte neue Konzept des großen Barockfests fortgeführt, das Besucher und Akteure gleichermaßen begeisterte. Das Bayreuther Markgrafenpaar eröffnet um 12 Uhr das Fest unter musikalischer Begleitung und begrüßt neben dem Ansbacher Markgrafenpaar auch die Besucher des 21. Jahrhunderts. Für ein gemütliches Picknick im Park darf der eigenen Picknickkorb gepackt werden, zudem verwöhnen die Genussbotschafter der Genussregion Oberfranken die Besucher mit allerlei regionalen kulinarischen Leckerbissen an den Marktständen.

Was wäre ein großes Hoffest ohne Musik, Tanz und Theater? Im Hoheitengärtchen erzählt das Singspiel „Bastien und Bastienne“ von Wolfgang Amadeus Mozart in einer Produktion der Freien Bühne Bayreuth, des Zamirachores  und der Bayreuther Hof-Musique, von den Wirrungen der Liebe um das Schäferpaar Bastien und Bastienne. Studierende der Universität Bayreuth der Studiengänge „Musiktheaterwissenschaft“ sowie „Musik und Performance“ zeigen im Neuen Schloss eine selbst konzipierte Re-Inszenierung des Ballet de la Raillerie (1659) von Jean-Baptiste Lully, der als Komponist, Tänzer und Musiker des französischen Königs Ludwig XV. hochberühmt war, und Isaac de Benserade. Und wen dann das Tanzfieber gepackt hat, den laden Markgräfin Wilhelmine und ihr Hofstaat  herzlich zum Mittanzen ein. Das Trio Tierce coulée bringt das Schloss zum Klingen.

Zudem gibt es zahlreiche Workshops und Führungen. Johanna Mocny von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen geht mit den Gästen ihres Workshops der Frage nach, wie „Geräusch und Bewegung im stillen Medium der Malerei“ dargestellt werden. Gartenfreunde spazieren mit dem Gartenfachmann Kurt Grübl in der Gartenführung „Von Maillebahn, Mohrengarten und Musikpavillon“ durch die Geschichte des Hofgartens. Der Historische Verein Oberfranken steuert einen spannenden Architekturspaziergang mit Vortrag von Dr. Magdalena Bayreuther zum Thema „Die Pferde der Markgrafen. Reit- und Fahrkultur am Bayreuther Hof im 17. und 18. Jahrhundert“ bei. Ungewöhnliche Perspektiven eröffnet das Kunstmuseum Bayreuth: Die Themenführungen „Im Grünen geborgen – die Suche Wilhelmines und Paul Eliasbergs nach Arkadien“ von Dr. Beatrice Trost und Dr. Peter O. Krückmann, Museumsreferent der Schlösserverwaltung, sowie „Wilhelmine und die Moderne“ von Linda Sadowski begeben sich auf Spurensuche nach Beziehungen zwischen Markgräfin Wilhelmine und der modernen Kunst – im Neuen Schloss und im Kunstmuseum.

Das Barockfest freut sich auch auf zahlreiche junge Gäste und Familien, die mehr als nur ein buntes Picknick erleben können, z.B. bei der offenen Mitmachstation „Hast du Töne“ Musikinstrumente aus Recyclingmaterial bauen und spielen. Die Mitmachstation „Mit Kurhut und Gänsefeder ins Mittelalter“ führt zu den mittelalterlichen Vorfahren der Bayreuther Markgrafen auf die im Juni neu eröffnete Cadolzburg. Mit der neuen Museumstasche lässt sich das Neue Schloss unter Anleitung von Wilhelmines Lieblingshund „Folichon“ selbst entdecken. Die in Kooperation mit dem Historischen Museum entstandene Familienführung „Ohne Worte – auf den Spuren einer BILD-schönen Geheimsprache“ mit Kreativworkshop von Martina Ruppert beschäftigt sich mit dem wichtigsten Accessoire des Barocks: dem Fächer.

Die barocken Gartenspiele, die die Handwerker der Schloss- und Gartenverwaltung Bayreuth nach historischen Vorbildern für dieses Fest gebaut haben, locken auch große Kinder – hier ist Geschicklichkeit gefragt!

Noch mehr Neues gibt es zu sehen: die neu hergerichteten Markgrafenzimmer im Neuen Schloss, die im Rahmen einer Musikführung, einer Kuratorenführung mit dem Museumsreferenten Dr. Peter O. Krückmann oder im freien Rundgang besichtigt werden können und die normalerweise nicht zugänglich sind – nutzen Sie die Chance! Zu sehen ist hier auch ein Lohrer Spiegel, den Frau Dr.Karla Fohrbeck der Bayerischen Schlösserverwaltung für die Markgrafenzimmer überließ. Der Spiegel wurde kurz nach Kriegsende vom Arzt Dr. Peter Fohrbeck, dem Vater der Spenderin, aus den Beständen von Schloss Fantaisie erworben, an denen damals geringes Interesse herrscht. Jetzt, ca. 70 Jahre später, kehrt der Lohrer Spiegel in sein markgräfliches Ambiente zurück.

Als Abschluss des festlichen Samstags wartet die Gute-Nacht-Führung „Hinter dem Vorhang. Von der Opernbühne zum Fensterschmuck: Eine Spurensuche“ von Dr. Thomas Rainer, die einen etwas anderen Vorgeschmack auf die Wiedereröffnung des Markgräflichen Opernhauses im nächsten Jahr gibt.

Am Sonntag, den 17. September, steht die Eremitage im Mittelpunkt des Programms.

Kurator Dr. Thomas Rainer stellt in seiner Themenführung den spektakulären Neuankauf eines originalen Briefwechsels der Markgräfin Wilhelmine mit dem Philosophen Voltaire vor, in dem Sie „Mehr Frauenrollen!“ fordert. Junge Gäste nähern sich dem Thema „Mit Brief und Siegel“ im gleichnamigen Workshop von Verena Weinmann.

Kulturgeologe Dr. Gerhard Lehrberger wird in seiner Führung „Marmorsaal und Sonnentempel: Markgräfin Wilhelmine und ihre bunten Steine“ berichten, was die Besucher sicher noch nicht über Konsoltische und Fußböden wussten – und wo in der Eremitage Erdgeschichte der letzten mindestens 500 Millionen Jahren erlebbar wird. Gartenmeister Richard Meier nimmt die Gäste mit auf einen Streifzug durch „Die Eremitage im Wandel der Zeit“ und Kastellan Roland Hacker erklärt in der Führung „Wasser marsch!“, wie die prunkvollen Wasserspiele im Hofgarten ganz ohne Strom und Pumpen funktionieren. Ob in der Grotte auch eine Wassernymphe wohnt? Die Familienführung „Von Helden und Göttern“ von Kornelia Weiß macht sich auf die Suche nach mythologischen Bewohnern. Beim anschließenden Workshop kann ein wenig „Eremitage“ für daheim gebastelt werden: Ein Maskaron aus Muscheln, Gips und bunten Steinen. Zum Vergnügen in der Eremitage gehörte auch das Spiel. Beim Baille-Maille-Spiel im Park schieben Sie keine ruhige Kugel! Das im 17. Jahrhundert beliebte Ballspiel erinnert ein wenig an das heutige Croquet und kann an diesem Nachmittag ausprobiert werden.

Das komplette Programm der Residenztage Bayreuth ist an den Museumskassen der Bayreuther Schlösser sowie bei der Tourist-Information Bayreuth (Opernstraße 22) erhältlich. Außerdem finden Sie das Programm im Internet unter www.bayreuth-wilhelmine.de

Die Eintrittskarten für das Barock-Fest am Samstag, den 16. September sind im Vorverkauf und am Veranstaltungstag selbst an den Kassen des Neuen Schlosses Bayreuth erhältlich. Der Eintritt zum Fest am 16. September kostet 9,- Euro und berechtigt zur Teilnahme an allen Veranstaltungen sowie zum Schlossbesuch. Für die Teilnahme an den Themenführungen in der Eremitage Bayreuth am 17. September gilt der angegebene Preis im Programmheft. Anmeldungen (beschränkte Teilnehmerzahlen!) werden unter den bei den einzelnen Führungen angegebenen Telefonnummern entgegengenommen. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben an beiden Tagen für das gesamte Programm freien Eintritt.
Weitere Informationen zu den Residenztagen finden Sie auf www.bayreuth-wilhelmine.de oder als pdf-Datei direkt hier

Bildtitel: Wasserross auf der großen Insel im Hofgarten Bayreuth © Bayerische Schlösserverwaltung, Thomas Köhler

 

 

 

Bildtitel: Wasserross auf der großen Insel im Hofgarten Bayreuth © Bayerische Schlösserverwaltung, Thomas Köhler