Ölbergkapelle

ÖlbergkapelleKLAuf dem Weg von Sachrang Richtung Österreich findet der Interessierte unweit der Landesgrenze zu Tirol an einem bewaldeten Berghang stehend die barocke Ölbergkapelle Sachrang. Der Legende nach soll der Wormser Bischof Rupertus sie Anfang des achten Jahrhunderts gegründet haben. Belegt ist ihr Ursprung allerdings erst ab Ende des 17. Jahrhunderts, als 1665 ein Priester dort eine Klause errichtete. Sein Nachfolger stellte einen Altar davor auf; 1679 erlaubten es die Stiftspröbste von Herrenchiemsee schließlich, dort eine Messe abzuhalten. Die Kapelle in ihrer jetzigen Form stammt aus 1734. Das idyllische Kleinod besitzt im Inneren vier gesonderte Räume; einen mit zwei Geschossen, in dessen unterem Teil die Heilig-Grab-Kapelle mit Figuren der zwölf Apostel angesiedelt ist. Der obere Teil dient bei Wallfahrten als Predigtkanzel – die aufklappbaren Läden werden dazu geöffnet, womit der Blick zur Wiese frei wird, auf der sich die Pilger versammeln. Im ältesten, aus 1674 stammendem mittlerem Teil finden sich die Ölberggrotte am Altar sowie zahlreiche Votivtafeln. Der vierte Raum ist ein späterer Anbau aus 1734; er fasziniert mit seiner mit volkstümlichen Mariensymbolen wie Rosenstöcken und Lilien bemalten Holzdecke. Ab 1800 verfiel die Kirche immer mehr; erst der bekannte Müllner Peter von Sachrang nahm sich ihrer an und restaurierte sie 1826. Dem Engagement seines noch immer aktivem „Freundeskreis Müllner-Peter von Sachrang" ist es zu verdanken, dass 1976 eine grundlegende Restaurierung stattfand – zudem sorgte er dafür, dass auch die früher übliche grenzübergreifende Wallfahrt wieder ins Leben gerufen wurde. Und so machen sich seither jährlich am dritten Sonntag im September Tausende von Gläubige aus Bayern und Tirol sowie die Tiroler und Bayerischen Gebirgsschützen auf, um bei der Wallfahrt zur Ölbergkapelle die feierliche Messe gemeinsam unter freiem Himmel zu begehen.