Traunstein - innovatives Mittelalter

 

GeorgirittederKLErstmals erwähnt wurde die Stadt 1245, angenommen wird aber, dass sie bereits im 10. Jahrhundert besiedelt war.
Einer Sage nach entstand der Name aus einer mystischen Begebenheit, die sich ereignete, als ein Fuhrmann mit schwerer Fracht die Traun überqueren wollte. Als er inmitten des Flusses nicht mehr recht weiterkam, soll er zu fluchen begonnen haben, dass er sich wünsche, dass alles gleich zu Stein werde – was auch unvermittelt geschah: Mann, Ross und Wagen wurden in Stein verwandelt. Gleichwohl der markante Fels an der östlichen Ortseinfahrt unweit der Traun tatsächlich zu sehen ist, weist natürlich nichts wirklich daraufhin, dass es sich hier um den versteinerten Fuhrmann handelt. Belegt ist, dass die aufkommende Stadt immer wieder mit harten Rückschlägen zu kämpfen hatte. So die zwei verheerenden Stadtbrände, von denen der erste 1704 zur Zeit der österreichischen Besatzung von ungarischen Panduren gelegt wurde. Er veränderte das mittelalterliche Stadtbild stark, die erst fertig gestellte St. Oswaldkirche, das Rathaus, viele Gebäude sowie die Stadtmauer wurden schwer beschädigt. Die Traunsteiner ließen sich aber nicht entmutigen, bauten über viele Jahre hinweg ihre Stadt wieder auf. Im 18. Jahrhundert veränderte sie ihr Antlitz hin zum typischen Inn-Salzach-Stil mit Erkern und hochgezogenen Scheinmauern. Doch das Schicksal schlug erneut zu: 1851 zerstörte ein verheerender Brand, dessen Ursache nie geklärt werden konnte, nahezu die gesamte Stadt: an die 100 Häuser, sämtliche Tore und Türme fielen dem Brand zum Opfer. Doch auch dieses Mal gaben die Traunsteiner nicht auf. Viele der heute sehenswerten Gebäude stammen aus der Zeit des Jugendstils. Der Jacklturm, Teil der ehemaligen Stadtbefestigung von Traunstein, wurde erst 1998 wiederaufgebaut, 2000 festlich eingeweiht und zeigt, wie verbunden die Traunsteiner mit ihrer Tradition und Historie sind. Im Heimatmuseum, das in einem wunderschönen im typischen Inn-Salzach-Stil erbauten Ziegelwirtshaus sowie dem Oberen Turm untergebracht ist, kann der Besucher sich anschaulich in vergangene Zeiten versetzen.