Alpenwelt.TV - Chiemsee https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/region/chiemgau/chiemsee.feed 2024-05-03T21:01:49+02:00 Alpenwelt.TV disc@disc-systeme.de Joomla! - Open Source Content Management König Ludwig II. 2014-03-24T11:43:14+01:00 2014-03-24T11:43:14+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/region/chiemgau/chiemsee/85-herreninsel/216-koenig-ludwig-ii.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/1aWinterlicherGang-KÖLUquer_KL.jpg" alt="1aWinterlicherGang-KÖLUquer KL" width="350" height="245" />Der König Ludwig II. besuchte die acht Jahre währende Baustelle seines unvollendet gebliebenen Schlosses Herrenchiemsee nur des Nachts. Er reiste dazu mit dem Zug bis Rimsting und von dort mit der Kutsche weiter nach Urfahrn, wo ihn der dort ansässige Fährmann mit dem Kahn auf dem kürzesten Weg über den Chiemsee ruderte. Insgesamt hielt er sich nur zehn Tage im Schloss auf; in dieser Zeit wurde der Spiegelsaal am Abend vollständig illuminiert – dafür rund 2000 Kerzen entzündet, die auf 33 Deckenlüstern und 44 Standkandelabern platziert waren; eine Prozedur, für die 25 Bedienstete etwa eine halbe Stunde Zeit benötigt haben sollen. Das Licht reflektierte sich dann nicht nur zauberhaft in den Kristallprismen der Lüster in allen Regenbogenfarben, sondern auch in den 17 acht Meter hohen Spiegeln, die gegenüber den großen Rundbogenfenstern angebracht sind – ein fulminantes Spektakel, das jeden Betrachter in entrückte Welten versetzt. Die Faszination des Märchenkönigs ist bis heute ungebrochen; ebenso der Zauber, den er mit seinem kunst- wie stilvoll ausgestatteten Innenräumen schuf. Noch immer finden sich unter den Chiemgauern viele treue Anhänger, die den menschenscheuen Träumer als ihren „Kini" verehren.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/1aWinterlicherGang-KÖLUquer_KL.jpg" alt="1aWinterlicherGang-KÖLUquer KL" width="350" height="245" />Der König Ludwig II. besuchte die acht Jahre währende Baustelle seines unvollendet gebliebenen Schlosses Herrenchiemsee nur des Nachts. Er reiste dazu mit dem Zug bis Rimsting und von dort mit der Kutsche weiter nach Urfahrn, wo ihn der dort ansässige Fährmann mit dem Kahn auf dem kürzesten Weg über den Chiemsee ruderte. Insgesamt hielt er sich nur zehn Tage im Schloss auf; in dieser Zeit wurde der Spiegelsaal am Abend vollständig illuminiert – dafür rund 2000 Kerzen entzündet, die auf 33 Deckenlüstern und 44 Standkandelabern platziert waren; eine Prozedur, für die 25 Bedienstete etwa eine halbe Stunde Zeit benötigt haben sollen. Das Licht reflektierte sich dann nicht nur zauberhaft in den Kristallprismen der Lüster in allen Regenbogenfarben, sondern auch in den 17 acht Meter hohen Spiegeln, die gegenüber den großen Rundbogenfenstern angebracht sind – ein fulminantes Spektakel, das jeden Betrachter in entrückte Welten versetzt. Die Faszination des Märchenkönigs ist bis heute ungebrochen; ebenso der Zauber, den er mit seinem kunst- wie stilvoll ausgestatteten Innenräumen schuf. Noch immer finden sich unter den Chiemgauern viele treue Anhänger, die den menschenscheuen Träumer als ihren „Kini" verehren.</p> Schloss Herrenchiemsee 2014-02-18T17:57:20+01:00 2014-02-18T17:57:20+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/region/chiemgau/chiemsee/85-herreninsel/85-schloss-herrenchiemsee.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Schloss_Herrenchiemsee_KL.jpg" alt="Schloss Herrenchiemsee KL" width="350" height="263" />Die für seine Verhältnisse eher kleine und recht bescheidene Unterkunft in ehemaligen Augustiner Chorherrenstift nutzte König Ludwig II. als Wohnsitz, um die Bauarbeiten an seinem Schloss zu begutachten. Sie kann bis heute besichtigt werden.&nbsp;<br />Mit seiner Vision des neuen Schlosses Herrenchiemsee wollte König Ludwig II. den von ihm sehr geschätzten französischen Sonnenkönig Ludwig XIV. ehren und ihm mit einer bayerischen Version von Schloss Versailles huldigen. Damit manifestierte er auch den eigenen Mythos, den er selbst schon früh mit den Worten umschrieb: „Ein ewig Rätsel will ich bleiben mir und anderen" – was ihm gut gelungen ist. Das Schloss sollte ihm als Zufluchtsort weg vom königlichen Alltag hin zur Einkehr in seine Traumwelten dienen; der Öffentlichkeit wollte er dabei keinen Einblick gewähren. So wird überliefert, dass er andachte, seinen kostbarsten Raum – das Paradeschlafzimmer, mit dem er seinem Idol Ludwig XIV. ein Denkmal setzte – nach seinem Ableben zerstören zu lassen, damit ihn nie jemand zu Gesicht bekäme. Der Wunsch sollte ihm verwehrt bleiben, vielmehr entwickelte sich sein „Traumreich", seit es 1886 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, zu einem wahren Publikumsmagneten, der Interessierte aus aller Welt anlockt. Der Besucherstrom reißt bis heute nicht ab – die Bayerische Schlösserverwaltung spricht von mehr als 50 Millionen Besucher seither.</p> <p><br /><br /></p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Schloss_Herrenchiemsee_KL.jpg" alt="Schloss Herrenchiemsee KL" width="350" height="263" />Die für seine Verhältnisse eher kleine und recht bescheidene Unterkunft in ehemaligen Augustiner Chorherrenstift nutzte König Ludwig II. als Wohnsitz, um die Bauarbeiten an seinem Schloss zu begutachten. Sie kann bis heute besichtigt werden.&nbsp;<br />Mit seiner Vision des neuen Schlosses Herrenchiemsee wollte König Ludwig II. den von ihm sehr geschätzten französischen Sonnenkönig Ludwig XIV. ehren und ihm mit einer bayerischen Version von Schloss Versailles huldigen. Damit manifestierte er auch den eigenen Mythos, den er selbst schon früh mit den Worten umschrieb: „Ein ewig Rätsel will ich bleiben mir und anderen" – was ihm gut gelungen ist. Das Schloss sollte ihm als Zufluchtsort weg vom königlichen Alltag hin zur Einkehr in seine Traumwelten dienen; der Öffentlichkeit wollte er dabei keinen Einblick gewähren. So wird überliefert, dass er andachte, seinen kostbarsten Raum – das Paradeschlafzimmer, mit dem er seinem Idol Ludwig XIV. ein Denkmal setzte – nach seinem Ableben zerstören zu lassen, damit ihn nie jemand zu Gesicht bekäme. Der Wunsch sollte ihm verwehrt bleiben, vielmehr entwickelte sich sein „Traumreich", seit es 1886 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, zu einem wahren Publikumsmagneten, der Interessierte aus aller Welt anlockt. Der Besucherstrom reißt bis heute nicht ab – die Bayerische Schlösserverwaltung spricht von mehr als 50 Millionen Besucher seither.</p> <p><br /><br /></p> Inselchristkindlmarkt 2014-02-18T17:56:10+01:00 2014-02-18T17:56:10+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/region/chiemgau/chiemsee/86-fraueninsel/84-inselchristkindlmarkt.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/k-1Blick_auf_Steg_und_Schiff_KL.jpg" alt="k-1Blick auf Steg und Schiff KL" width="350" height="263" />Die Fraueninsel wartet aber auch im Winter mit einer besonders zauberhaften Rarität auf – dem deutschlandweit einzigen Inselchristkindlmarkt, der nur an zwei Wochenenden im Dezember stattfindet. Er bietet neben Lesungen von Advents- und Weihnachtsgeschichten in der Torhalle, die zum Teil von prominenten Akteuren gehalten werden, auch klassische Weihnachtskonzerte sowie alpenländisches Adventssingen. Dazu ist die Fraueninsel ganz wunderbar beleuchtet sowie mit unzähligen Ständen bestückt, die von feinstem Kunsthandwerk, liebreizende Holzschnitzereien und viele andere Geschenkideen für die „stade Zeit" anbieten. Dazu natürlich auch allerlei Köstliches wie geräucherte Fischspezialitäten, heiße Suppen und Maroni sowie Punsch und Glühwein.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/k-1Blick_auf_Steg_und_Schiff_KL.jpg" alt="k-1Blick auf Steg und Schiff KL" width="350" height="263" />Die Fraueninsel wartet aber auch im Winter mit einer besonders zauberhaften Rarität auf – dem deutschlandweit einzigen Inselchristkindlmarkt, der nur an zwei Wochenenden im Dezember stattfindet. Er bietet neben Lesungen von Advents- und Weihnachtsgeschichten in der Torhalle, die zum Teil von prominenten Akteuren gehalten werden, auch klassische Weihnachtskonzerte sowie alpenländisches Adventssingen. Dazu ist die Fraueninsel ganz wunderbar beleuchtet sowie mit unzähligen Ständen bestückt, die von feinstem Kunsthandwerk, liebreizende Holzschnitzereien und viele andere Geschenkideen für die „stade Zeit" anbieten. Dazu natürlich auch allerlei Köstliches wie geräucherte Fischspezialitäten, heiße Suppen und Maroni sowie Punsch und Glühwein.</p> Insulaner 2014-02-18T17:55:12+01:00 2014-02-18T17:55:12+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/region/chiemgau/chiemsee/86-fraueninsel/83-insulaner.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Südsee_Idylle_Fraueninsel_KL.jpg" alt="Südsee Idylle Fraueninsel KL" width="350" height="263" />Auf der autofreien Fraueninsel leben neben dem Kloster und seinen Nonnen knapp 200 Personen in etwa 50 Häusern – darunter allein fünf alteingesessene Fischerfamilien sowie die Insel-Töpferei der Familie Klampfleuthner, die 2009 ihr 400-jähriges Bestehen feiert. Ihre außergewöhnlich attraktiven Kachelöfen wärmen nicht nur die Stubn hiesiger Wirte, sondern zieren in ganz Deutschland sowie in Österreich die Wohnräume. Das Leben auf der Insel ist dabei nicht immer leicht; gerade die kalte Jahreszeit mit ihren nebligen Tagen, in der die Insulaner weitestgehend auf sich gestellt sind, kann schon bedrückend wirken. Auch die alltäglichen Notwendigkeiten können zur Qual werden, wenn in harten Wintern der See zugefroren ist und die Schifffahrtsgesellschaft nunmehr eine kleine Schneise auf dem Seeweg nach Gstadt offenhält. Hart Gesottene machen sich hier auch schon einmal zu Fuß auf den Weg. Gefährlich ist die Fahrt über den See auch des Nachts, wenn der Nebel die Orientierung erschwert – weshalb alle Fraueninsulaner Boote mit Radar, Standheizung sowie beheizbaren Frontscheiben besitzen.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Südsee_Idylle_Fraueninsel_KL.jpg" alt="Südsee Idylle Fraueninsel KL" width="350" height="263" />Auf der autofreien Fraueninsel leben neben dem Kloster und seinen Nonnen knapp 200 Personen in etwa 50 Häusern – darunter allein fünf alteingesessene Fischerfamilien sowie die Insel-Töpferei der Familie Klampfleuthner, die 2009 ihr 400-jähriges Bestehen feiert. Ihre außergewöhnlich attraktiven Kachelöfen wärmen nicht nur die Stubn hiesiger Wirte, sondern zieren in ganz Deutschland sowie in Österreich die Wohnräume. Das Leben auf der Insel ist dabei nicht immer leicht; gerade die kalte Jahreszeit mit ihren nebligen Tagen, in der die Insulaner weitestgehend auf sich gestellt sind, kann schon bedrückend wirken. Auch die alltäglichen Notwendigkeiten können zur Qual werden, wenn in harten Wintern der See zugefroren ist und die Schifffahrtsgesellschaft nunmehr eine kleine Schneise auf dem Seeweg nach Gstadt offenhält. Hart Gesottene machen sich hier auch schon einmal zu Fuß auf den Weg. Gefährlich ist die Fahrt über den See auch des Nachts, wenn der Nebel die Orientierung erschwert – weshalb alle Fraueninsulaner Boote mit Radar, Standheizung sowie beheizbaren Frontscheiben besitzen.</p> Wahrzeichen des Chiemgaus 2014-02-18T17:54:21+01:00 2014-02-18T17:54:21+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/region/chiemgau/chiemsee/86-fraueninsel/82-wahrzeichen-des-chiemgaus.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/k-2aRosenblick_auf_Münster_KL.jpg" alt="k-2aRosenblick auf Münster KL" width="350" height="263" />Zur Klosteranlage gehören der freistehende, achteckige und 36 Meter hohe Glockenturm, der Campanile, dessen Ursprünge ins 12. Jahrhundert zurückreichen. Seine typisch bayerische Zwiebelkuppe erhielt er erst 1573. Das Münster stammt aus dem ersten Jahrtausend und wurde mehrmals umgebaut, weshalb es viele kunsthistorische Stile vereint. gegenüberliegende karolingische Torhalle gilt als eines der ältesten original erhaltenen Denkmäler Bayerns sowie als ältester Hochbau Süddeutschlands; sie stammt noch aus der Gründungszeit des Klosters. Im nah am Uferweg gelegenen hübsch blühenden Klostergarten werden neben Obst und Gemüse auch klassische Kräuter nach den Weisungen der Äbtissin Hildegard von Bingen angebaut.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/k-2aRosenblick_auf_Münster_KL.jpg" alt="k-2aRosenblick auf Münster KL" width="350" height="263" />Zur Klosteranlage gehören der freistehende, achteckige und 36 Meter hohe Glockenturm, der Campanile, dessen Ursprünge ins 12. Jahrhundert zurückreichen. Seine typisch bayerische Zwiebelkuppe erhielt er erst 1573. Das Münster stammt aus dem ersten Jahrtausend und wurde mehrmals umgebaut, weshalb es viele kunsthistorische Stile vereint. gegenüberliegende karolingische Torhalle gilt als eines der ältesten original erhaltenen Denkmäler Bayerns sowie als ältester Hochbau Süddeutschlands; sie stammt noch aus der Gründungszeit des Klosters. Im nah am Uferweg gelegenen hübsch blühenden Klostergarten werden neben Obst und Gemüse auch klassische Kräuter nach den Weisungen der Äbtissin Hildegard von Bingen angebaut.</p> Kloster Frauenwörth 2014-02-18T17:53:12+01:00 2014-02-18T17:53:12+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/region/chiemgau/chiemsee/86-fraueninsel/81-kloster-frauenwoerth.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/Campanile_m_Kloster_KL_schn.jpg" alt="Campanile m Kloster KL schn" width="350" height="312" />Das Benediktinerkloster Frauenchiemsee - auch Frauenwörth genannt - wurde 782 von Herzog Tassilo gegründet; es gilt als eines der ältesten in Deutschland. Um 850 brachte König Ludwig der Deutsche seine Tochter Irmengard - eine Urenkelin von Karl des Großen - als Äbtissin ins Kloster, um das etwas verwahrloste Haus wieder aufzubauen. Viele betrachten die selige Irmengard daher auch als „zweite Stifterin" des Klosters. Ihre Frömmigkeit, Nächstenliebe und Fürsorge machte sie weit über ihr Eiland hinaus bekannt. Überliefert ist, dass es während ihrer Anwesenheit keine Armut am Chiemsee gegeben habe. Noch heute wird sie verehrt und nach wie vor pilgern Chiemgauer wie Gäste zur Irmengard-Kapelle im Münster, wo ihre sterblichen Überreste in einem Kristallglasschrein aufgebahrt sind - umgeben von unzähligen Votivtafeln, Danksagungen und vielen brennenden Kerzen, die von ihrer wunderbaren Hilfe zeugen. Sie wurde offiziell 1928 seliggesprochen – ihren Todestag gedenkt man alljährlich jeweils am Sonntag vor oder nach dem 16. Juli mit einer würdevollen Feier.<br />Nach der Säkularisation 1803 verschwand ein Großteil der Nonnen und die ab 1828 einkehrenden Künstler fanden in den Räumen des Klosters eine kostengünstige Bleibe. 1836 ließ König Ludwig I. das Kloster wieder aufleben unter der Auflage, dass sich die Nonnen nun auch der schulischen Erziehung von Mädchen widmen sollten. Das Internat auf Frauenwörth existierte bis 1995; auch einige Buben der Insel gingen hier zur Schule. Das Kloster versorgte sich stets selbst, weshalb sich viele Handwerker auf der Insel niederließen wie die heute noch ansässige Insel-Töpferei Klampfleuthner. In den Sitzreihen des Münsters weisen noch Tafeln mit alten Bezeichnungen wie Gürtler, Schuster, Heizer oder Hafner auf die hier agierenden Handwerker hin. Der Hafner Klampfleuthner stellte die Keramiken für das Geschirr und die Behältnisse des täglichen Gebrauchs sowie für religiöse Zeremonien im Kloster her. Noch immer verfügt die Insel-Töpferei über antike Modeln aus dieser Zeit. Im großzügigen Klosterladen findet der Besucher heute Besinnliches wie Literatur zu religiösen Themen, aber auch Leibhaftiges wie die nach überlieferten Klosterrezepten hergestellten Kräuterliköre sowie hausgemachte Marzipan und Lebkuchen. Daneben wartet das Kloster mit einem umfangreichen, breit gefächerten Seminar- und Kursprogramm auf, das nicht nur religiöse Themen, sondern auch weltliche Gedanken aus angrenzenden Gebiete wie der Psychologie oder die Philosophien anderer Kulturkreise beinhaltet sowie ayurvedische Kochkurse, Qigong oder Tai-Chi. Interessierte können zudem einige Tage im Kloster verbringen, um die benediktinische Lebensweise kennenzulernen.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/Campanile_m_Kloster_KL_schn.jpg" alt="Campanile m Kloster KL schn" width="350" height="312" />Das Benediktinerkloster Frauenchiemsee - auch Frauenwörth genannt - wurde 782 von Herzog Tassilo gegründet; es gilt als eines der ältesten in Deutschland. Um 850 brachte König Ludwig der Deutsche seine Tochter Irmengard - eine Urenkelin von Karl des Großen - als Äbtissin ins Kloster, um das etwas verwahrloste Haus wieder aufzubauen. Viele betrachten die selige Irmengard daher auch als „zweite Stifterin" des Klosters. Ihre Frömmigkeit, Nächstenliebe und Fürsorge machte sie weit über ihr Eiland hinaus bekannt. Überliefert ist, dass es während ihrer Anwesenheit keine Armut am Chiemsee gegeben habe. Noch heute wird sie verehrt und nach wie vor pilgern Chiemgauer wie Gäste zur Irmengard-Kapelle im Münster, wo ihre sterblichen Überreste in einem Kristallglasschrein aufgebahrt sind - umgeben von unzähligen Votivtafeln, Danksagungen und vielen brennenden Kerzen, die von ihrer wunderbaren Hilfe zeugen. Sie wurde offiziell 1928 seliggesprochen – ihren Todestag gedenkt man alljährlich jeweils am Sonntag vor oder nach dem 16. Juli mit einer würdevollen Feier.<br />Nach der Säkularisation 1803 verschwand ein Großteil der Nonnen und die ab 1828 einkehrenden Künstler fanden in den Räumen des Klosters eine kostengünstige Bleibe. 1836 ließ König Ludwig I. das Kloster wieder aufleben unter der Auflage, dass sich die Nonnen nun auch der schulischen Erziehung von Mädchen widmen sollten. Das Internat auf Frauenwörth existierte bis 1995; auch einige Buben der Insel gingen hier zur Schule. Das Kloster versorgte sich stets selbst, weshalb sich viele Handwerker auf der Insel niederließen wie die heute noch ansässige Insel-Töpferei Klampfleuthner. In den Sitzreihen des Münsters weisen noch Tafeln mit alten Bezeichnungen wie Gürtler, Schuster, Heizer oder Hafner auf die hier agierenden Handwerker hin. Der Hafner Klampfleuthner stellte die Keramiken für das Geschirr und die Behältnisse des täglichen Gebrauchs sowie für religiöse Zeremonien im Kloster her. Noch immer verfügt die Insel-Töpferei über antike Modeln aus dieser Zeit. Im großzügigen Klosterladen findet der Besucher heute Besinnliches wie Literatur zu religiösen Themen, aber auch Leibhaftiges wie die nach überlieferten Klosterrezepten hergestellten Kräuterliköre sowie hausgemachte Marzipan und Lebkuchen. Daneben wartet das Kloster mit einem umfangreichen, breit gefächerten Seminar- und Kursprogramm auf, das nicht nur religiöse Themen, sondern auch weltliche Gedanken aus angrenzenden Gebiete wie der Psychologie oder die Philosophien anderer Kulturkreise beinhaltet sowie ayurvedische Kochkurse, Qigong oder Tai-Chi. Interessierte können zudem einige Tage im Kloster verbringen, um die benediktinische Lebensweise kennenzulernen.</p> Fraueninsel 2014-02-18T17:51:38+01:00 2014-02-18T17:51:38+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/region/chiemgau/chiemsee/86-fraueninsel/80-fraueninsel.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/1BlickaufFraueninsel-Gstadt-Segelboot_kl.jpg" alt="1BlickaufFraueninsel-Gstadt-Segelboot kl" width="350" height="239" />Fraueninsel - Ort der Kraft und Besinnung<br />Die Idylle und Anmut der Fraueninsel ist trotz der vielen Besucher nach wie vor von einer Atmosphäre der Meditation und Besinnung geprägt. Ihr obliegt ein ganz besonderer, ungemein bezaubernder Charme, der sich aus vielen außergewöhnlich reizvollen Details ergibt, die in einem rund 20-minütigem Rundspaziergang zu entdecken sind: die verträumten Gärten der Insulaner in ihrer schlichten Blumenpracht, die kleinen privaten Molen und Häfen sowie die dazwischen liegenden Landflächen, die die Anwohner zu beschaulichen Plätzen zum Verweilen verwandelten, ebenso wie die Netze der Fischer, die an den Ufern zum Trocknen aufgehängt sind. Dazu gesellen sich alteingesessene historische Wirtshäuser, in denen der Hauch der einstigen Künstlerkolonie nach wie vor zu verspüren ist, sowie hübsche Geschäfte der ansässigen Kunsthandwerker, die ihre Schmuckstücke rund ums Haus zu Schau stellen. Nicht versäumen sollte der Gast auch den einfachen Genuss eines frisch geräucherten Renken, dargeboten auf einer knusprigen Semmel und verspeist unter dem Antlitz des glitzernden Sees – viel mehr braucht es nicht, um glücklich zu sein.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/1BlickaufFraueninsel-Gstadt-Segelboot_kl.jpg" alt="1BlickaufFraueninsel-Gstadt-Segelboot kl" width="350" height="239" />Fraueninsel - Ort der Kraft und Besinnung<br />Die Idylle und Anmut der Fraueninsel ist trotz der vielen Besucher nach wie vor von einer Atmosphäre der Meditation und Besinnung geprägt. Ihr obliegt ein ganz besonderer, ungemein bezaubernder Charme, der sich aus vielen außergewöhnlich reizvollen Details ergibt, die in einem rund 20-minütigem Rundspaziergang zu entdecken sind: die verträumten Gärten der Insulaner in ihrer schlichten Blumenpracht, die kleinen privaten Molen und Häfen sowie die dazwischen liegenden Landflächen, die die Anwohner zu beschaulichen Plätzen zum Verweilen verwandelten, ebenso wie die Netze der Fischer, die an den Ufern zum Trocknen aufgehängt sind. Dazu gesellen sich alteingesessene historische Wirtshäuser, in denen der Hauch der einstigen Künstlerkolonie nach wie vor zu verspüren ist, sowie hübsche Geschäfte der ansässigen Kunsthandwerker, die ihre Schmuckstücke rund ums Haus zu Schau stellen. Nicht versäumen sollte der Gast auch den einfachen Genuss eines frisch geräucherten Renken, dargeboten auf einer knusprigen Semmel und verspeist unter dem Antlitz des glitzernden Sees – viel mehr braucht es nicht, um glücklich zu sein.</p>