Alpenwelt.TV - Lebensart https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch.feed 2024-04-27T19:36:14+02:00 Alpenwelt.TV disc@disc-systeme.de Joomla! - Open Source Content Management Altbairische Weihnachtsbräuche - Mariä Lichtmess 2014-11-17T15:44:44+01:00 2014-11-17T15:44:44+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/feste-feiern/364-altbairische-weihnachtsbraeuche-mariae-lichtmess.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" alt="Advent Weihnacht SCH Wasmeier 01" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Advent_Weihnacht_SCH_Wasmeier_01.jpg" height="233" width="350" />Der 2. Februar symbolisiert traditionell das Ende der Weihnachtszeit sowie den Beginn des Bauernjahres. Noch heute bleiben in vielen katholischen Kirchen und Häusern Krippe und Weihnachtsbaum bis zum 2. Februar stehen. &nbsp;Ab dieser Zeit werden die Tage wieder merkbar länger und die Feldarbeit konnte früher wieder aufgenommen werden. Ein bekannter Spruch in der Alpenregion besagt "An Weihnachten um einen Hahnentritt, an Neujahr um einen Männerschritt, an Drei-König um einen Hirschensprung und an Lichtmess um eine ganze Stund!"</p> <p>Lichtmess ist der Letzte der Weihnachtsbräuche im bayerischen Alpenraum und beendet eine traditionelle und ursprüngliche Weihnachtszeit, Weihnachten fast wie es früher war ...</p> <p>Foto: Alpenregion Tegernsee Schliersee</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" alt="Advent Weihnacht SCH Wasmeier 01" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Advent_Weihnacht_SCH_Wasmeier_01.jpg" height="233" width="350" />Der 2. Februar symbolisiert traditionell das Ende der Weihnachtszeit sowie den Beginn des Bauernjahres. Noch heute bleiben in vielen katholischen Kirchen und Häusern Krippe und Weihnachtsbaum bis zum 2. Februar stehen. &nbsp;Ab dieser Zeit werden die Tage wieder merkbar länger und die Feldarbeit konnte früher wieder aufgenommen werden. Ein bekannter Spruch in der Alpenregion besagt "An Weihnachten um einen Hahnentritt, an Neujahr um einen Männerschritt, an Drei-König um einen Hirschensprung und an Lichtmess um eine ganze Stund!"</p> <p>Lichtmess ist der Letzte der Weihnachtsbräuche im bayerischen Alpenraum und beendet eine traditionelle und ursprüngliche Weihnachtszeit, Weihnachten fast wie es früher war ...</p> <p>Foto: Alpenregion Tegernsee Schliersee</p> Altbairische Adventsbräuche - die Raunächte 2014-11-17T15:29:29+01:00 2014-11-17T15:29:29+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/feste-feiern/362-altbairische-adventsbraeuche-die-raunaechte.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" alt="Räuchern-KL" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Räuchern-KL.jpg" height="235" width="350" />Vom 25. Dezember bis 6. Januar findet ein weiteres uraltes weihnachtliches Ritual in der Alpenregion statt: das Räuchern. Aus einer Pfanne mit heißen Kohlen steigt aromatischer Rauch von Harzen und Kräutern auf und wird von Raum zu Raum getragen. Das Haus und der Stall werden in den zwölf Nächten zwischen Weihnachten und dem Drei-Königs-Tag dieser Reinigungsräucherung unterzogen. Weihrauch, Salbei oder Wacholder ziehen dann durch die Räume und befreien diese vom Ballast des vergangenen Jahres. In manchen alpinen Gegenden ist der Glaube verbreitet, dass in den Raunächten die Tiere im Stall die menschliche Sprache sprechen und von der Zukunft berichten. Dies wird allerdings kein Mensch jemals hören können, da man in diesem Falle umgehend sterben würde. Auch gelten die Raunächte in bestimmten Regionen als gefährlich, sodass sie in früherer Zeit nur mit Beten und Fasten begangen wurden. <br />Veranstaltungen rund um dieses Thema gibt es in der ganzen Alpenregion Tegernsee Schliersee bei den Kräuterexperten zum Beispiel im Leitzachtal.</p> <p>Foto: Alpenregion Tegernsee Schliersee</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" alt="Räuchern-KL" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Räuchern-KL.jpg" height="235" width="350" />Vom 25. Dezember bis 6. Januar findet ein weiteres uraltes weihnachtliches Ritual in der Alpenregion statt: das Räuchern. Aus einer Pfanne mit heißen Kohlen steigt aromatischer Rauch von Harzen und Kräutern auf und wird von Raum zu Raum getragen. Das Haus und der Stall werden in den zwölf Nächten zwischen Weihnachten und dem Drei-Königs-Tag dieser Reinigungsräucherung unterzogen. Weihrauch, Salbei oder Wacholder ziehen dann durch die Räume und befreien diese vom Ballast des vergangenen Jahres. In manchen alpinen Gegenden ist der Glaube verbreitet, dass in den Raunächten die Tiere im Stall die menschliche Sprache sprechen und von der Zukunft berichten. Dies wird allerdings kein Mensch jemals hören können, da man in diesem Falle umgehend sterben würde. Auch gelten die Raunächte in bestimmten Regionen als gefährlich, sodass sie in früherer Zeit nur mit Beten und Fasten begangen wurden. <br />Veranstaltungen rund um dieses Thema gibt es in der ganzen Alpenregion Tegernsee Schliersee bei den Kräuterexperten zum Beispiel im Leitzachtal.</p> <p>Foto: Alpenregion Tegernsee Schliersee</p> Altbairische Adventsbräuche - das Anklöpfeln 2014-11-17T15:23:49+01:00 2014-11-17T15:23:49+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/feste-feiern/361-altbairische-adventsbraeuche-das-ankloepfeln.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" alt="Advent Weihnacht SCH Wasmeier1" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Advent_Weihnacht_SCH_Wasmeier1.jpg" height="233" width="350" />Auch in die Zeit um den Nikolaustag fällt der Adventsbrauch des Anklöpfelns in der Alpenregion. Früher klopften arme Leute in der Vorweihnachtszeit an die Türen des Dorfes, um Essen für die Festtage zu erbitten. Im Gegenzug trugen sie weihnachtliche Weisen und Gedichte vor. Der Brauch symbolisiert die Herbergssuche von Maria und Josef. <br />Heute sind es vor allem Kinder, die im Alpenraum von Haus zu Haus ziehen und gegen Süßigkeiten ihre Klöpfellieder singen. Allerdings ging der Brauch in der Region um Miesbach weitgehend verloren. Zwischen 2000 und 2007 wurde er in Rottach-Egern wiederbelebt. Mit Laternen und Haselnusstecken zogen die Rottacher Klöpfelkinder mit ihren typischen Klöpfelliedern durch die Straßen, was sich großer Beliebtheit erfreute. Gesammeltes Geld wurde an Familien, die in diesem Jahr einen Schicksalsschlag erlitten, gespendet. Allerdings ist das Projekt in Rottach-Egern wieder eingeschlafen.<br />Foto: Alpenregion Tegernsee Schliersee</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" alt="Advent Weihnacht SCH Wasmeier1" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Advent_Weihnacht_SCH_Wasmeier1.jpg" height="233" width="350" />Auch in die Zeit um den Nikolaustag fällt der Adventsbrauch des Anklöpfelns in der Alpenregion. Früher klopften arme Leute in der Vorweihnachtszeit an die Türen des Dorfes, um Essen für die Festtage zu erbitten. Im Gegenzug trugen sie weihnachtliche Weisen und Gedichte vor. Der Brauch symbolisiert die Herbergssuche von Maria und Josef. <br />Heute sind es vor allem Kinder, die im Alpenraum von Haus zu Haus ziehen und gegen Süßigkeiten ihre Klöpfellieder singen. Allerdings ging der Brauch in der Region um Miesbach weitgehend verloren. Zwischen 2000 und 2007 wurde er in Rottach-Egern wiederbelebt. Mit Laternen und Haselnusstecken zogen die Rottacher Klöpfelkinder mit ihren typischen Klöpfelliedern durch die Straßen, was sich großer Beliebtheit erfreute. Gesammeltes Geld wurde an Familien, die in diesem Jahr einen Schicksalsschlag erlitten, gespendet. Allerdings ist das Projekt in Rottach-Egern wieder eingeschlafen.<br />Foto: Alpenregion Tegernsee Schliersee</p> Der Heilige Nikolaus 2014-11-17T15:20:39+01:00 2014-11-17T15:20:39+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/feste-feiern/360-der-heilige-nikolaus.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" alt="Der hl. Nikolaus das Nikoloweibl und die Buttnmandl" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Der_hl._Nikolaus_das_Nikoloweibl_und_die_Buttnmandl.JPG" height="263" width="350" />Gerade daran erkennt man eine Weihnacht, wie es früher war: Das Christkind bringt am Heiligen Abend Geschenke und nicht der Weihnachtsmann - und der Weihnachtsmann ist auch nicht der Heilige Nikolaus, dessen Gedenktag am 6. Dezember mit kleinen Gaben für die Kinder gefeiert wird. Zu erkennen ist er am festlichen Kirchengewand mit Bischofshut, Mitra und Bischofsstab und nicht an der roten Zipfelmütze. Dieser heilige Mann besucht zusammen mit dem Krampus die Kinder, um diese für gute Taten des vergangenen Jahres zu beschenken und für nicht ganz so gutes Verhalten zu ermahnen.<br /><br />Auf dem Foto zu sehen ist der Heilige Nikolaus in Begleitung der mit Stroh umwickelten Buttenmandln - wie es im Berchtesgadener Land üblich ist.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" alt="Der hl. Nikolaus das Nikoloweibl und die Buttnmandl" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Der_hl._Nikolaus_das_Nikoloweibl_und_die_Buttnmandl.JPG" height="263" width="350" />Gerade daran erkennt man eine Weihnacht, wie es früher war: Das Christkind bringt am Heiligen Abend Geschenke und nicht der Weihnachtsmann - und der Weihnachtsmann ist auch nicht der Heilige Nikolaus, dessen Gedenktag am 6. Dezember mit kleinen Gaben für die Kinder gefeiert wird. Zu erkennen ist er am festlichen Kirchengewand mit Bischofshut, Mitra und Bischofsstab und nicht an der roten Zipfelmütze. Dieser heilige Mann besucht zusammen mit dem Krampus die Kinder, um diese für gute Taten des vergangenen Jahres zu beschenken und für nicht ganz so gutes Verhalten zu ermahnen.<br /><br />Auf dem Foto zu sehen ist der Heilige Nikolaus in Begleitung der mit Stroh umwickelten Buttenmandln - wie es im Berchtesgadener Land üblich ist.</p> Altbairische Adventsbräuche - das Kramperltratzen 2014-11-17T15:18:01+01:00 2014-11-17T15:18:01+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/feste-feiern/359-kramperltratzen.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" alt="Advent Weihnacht BZ Kirche 01" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Advent_Weihnacht_BZ_Kirche_01.jpg" height="233" width="350" /></p> <p>Die "Kramperl", das sind die furchteinflößenden Begleiter des Heiligen Nikolaus, die vor allem Kindern einen Schrecken einjagen. Und, sind wir ehrlich, ganz wohl ist auch den Erwachsenen bei diesem nicht gerade urchristlichem Weihnachtsbrauch in Bayern und Tirol nicht! Doch am 5. Dezember, dem Vorabend des Nikolaustags, wird der Spieß im bayerischen Oberland umgedreht. Bei Einbruch der Dunkelheit macht sich der Nachwuchs auf, "todesmutig" den Rußgesichtigen und wüst Kostümierten entgegenzutreten. Dafür gibt es oft eine handfeste Abreibung. <br />Dieser Brauch wird jedoch nur noch in wenigen ländlichen Ortsteilen betrieben.</p> <p>Foto: Alpenregion Tegernsee Schliersee</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" alt="Advent Weihnacht BZ Kirche 01" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Advent_Weihnacht_BZ_Kirche_01.jpg" height="233" width="350" /></p> <p>Die "Kramperl", das sind die furchteinflößenden Begleiter des Heiligen Nikolaus, die vor allem Kindern einen Schrecken einjagen. Und, sind wir ehrlich, ganz wohl ist auch den Erwachsenen bei diesem nicht gerade urchristlichem Weihnachtsbrauch in Bayern und Tirol nicht! Doch am 5. Dezember, dem Vorabend des Nikolaustags, wird der Spieß im bayerischen Oberland umgedreht. Bei Einbruch der Dunkelheit macht sich der Nachwuchs auf, "todesmutig" den Rußgesichtigen und wüst Kostümierten entgegenzutreten. Dafür gibt es oft eine handfeste Abreibung. <br />Dieser Brauch wird jedoch nur noch in wenigen ländlichen Ortsteilen betrieben.</p> <p>Foto: Alpenregion Tegernsee Schliersee</p> Der Barbaratag 2014-11-17T15:13:52+01:00 2014-11-17T15:13:52+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/feste-feiern/358-der-barbaratag.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" alt="BR Bayrischzell Winter Landschaft Schnee 3 " src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/BR_Bayrischzell_Winter_Landschaft_Schnee__3_.jpg" height="233" width="350" />Der 4. Dezember ist der Gedenktag der Heiligen Barbara. Nach alter christlicher Tradition werden an diesem Tag Zweige von einem Obstbaum wie Kirsche, Apfel oder Schlehe gezwickt und einen Tag lang in einen ungeheizten Raum gestellt. Am darauffolgenden Tag werden die Zweige in ein warmes Zimmer gestellt, täglich frisch gewässert und geschnitten. Am Heiligabend ist es dann soweit: Die Barbarazweige blühen auf! <br />Den Zweigen wird übrigens auch hellseherische Wirkung zugeschrieben. Heiratslustige junge Mädchen stellen genau drei Zweige auf: einen für die Jugend, einen für die Schönheit und einen für Reichtum. Je nachdem, welcher Zweig zuerst aufblüht, wird der Bräutigam jung, schön oder reich sein.</p> <p>Foto: Alpenregion Tegernsee Schliersee</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" alt="BR Bayrischzell Winter Landschaft Schnee 3 " src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/BR_Bayrischzell_Winter_Landschaft_Schnee__3_.jpg" height="233" width="350" />Der 4. Dezember ist der Gedenktag der Heiligen Barbara. Nach alter christlicher Tradition werden an diesem Tag Zweige von einem Obstbaum wie Kirsche, Apfel oder Schlehe gezwickt und einen Tag lang in einen ungeheizten Raum gestellt. Am darauffolgenden Tag werden die Zweige in ein warmes Zimmer gestellt, täglich frisch gewässert und geschnitten. Am Heiligabend ist es dann soweit: Die Barbarazweige blühen auf! <br />Den Zweigen wird übrigens auch hellseherische Wirkung zugeschrieben. Heiratslustige junge Mädchen stellen genau drei Zweige auf: einen für die Jugend, einen für die Schönheit und einen für Reichtum. Je nachdem, welcher Zweig zuerst aufblüht, wird der Bräutigam jung, schön oder reich sein.</p> <p>Foto: Alpenregion Tegernsee Schliersee</p> Palmsonntag 2014-04-13T16:36:56+02:00 2014-04-13T16:36:56+02:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/feste-feiern/217-palmsonntag.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/k3-1Stolzes_Dirndlkl.jpg" alt="k3-1Stolzes Dirndlkl" width="350" height="249" />Am Sonntag vor Ostern, zu Beginn der Karwoche, wird der Einzug Jesu nach Jerusalem gefeiert. Das Volk jubelte ihm damals zu und streute Palmzweige als Willkommensgruß. Heute wird dies symbolhaft von Palmbuschen übernommen, kleinen Sträußen aus Palmkätzchen, die mit bunten Bändern feierlich verziert werden. An der Messe am Sonntag werden diese dann geweiht und finden ihren Platz in der guten Stube im Herrgottswinkel, wo sie das ganze Jahr über Segen und Wohl über das Haus und seine Anwohner bringen sollen. Schon die Kleinen finden sehr viel Freude an diesem Brauch. Am Aschermittwoch des nächsten Jahres werden sie dann verbrannt.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/k3-1Stolzes_Dirndlkl.jpg" alt="k3-1Stolzes Dirndlkl" width="350" height="249" />Am Sonntag vor Ostern, zu Beginn der Karwoche, wird der Einzug Jesu nach Jerusalem gefeiert. Das Volk jubelte ihm damals zu und streute Palmzweige als Willkommensgruß. Heute wird dies symbolhaft von Palmbuschen übernommen, kleinen Sträußen aus Palmkätzchen, die mit bunten Bändern feierlich verziert werden. An der Messe am Sonntag werden diese dann geweiht und finden ihren Platz in der guten Stube im Herrgottswinkel, wo sie das ganze Jahr über Segen und Wohl über das Haus und seine Anwohner bringen sollen. Schon die Kleinen finden sehr viel Freude an diesem Brauch. Am Aschermittwoch des nächsten Jahres werden sie dann verbrannt.</p> Sonnwendfeier 2014-03-11T17:31:30+01:00 2014-03-11T17:31:30+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/feste-feiern/188-sonnwendfeier.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Kampenwand_Sonnwendfeier_KL.jpg" alt="Kampenwand Sonnwendfeier KL" width="350" height="233" />Die Sonnenwendfeiern sind seit dem Mittelalter bekannt und vor allem im ganzen süddeutschen Raum zu finden. Sie entstammen heidnisch-germanischen Bräuchen, nach denen der Mittsommertag, an dem die Sonne ihren höchsten Stand erreicht, mit Reinigungs- und Fruchtbarkeitsriten verbunden war. Im Zuge der Christianiesierung ersetzte die Kirche dieses Ritual durch das Fest zur Feier des Geburtstages von Johannes des Täufers. Bei diesen Johannisfeuern gilt es, gemeinsam mit dem Partner über das Feuer zu springen, was eine baldige Hochzeit verspricht. Meist wird dieser Brauch von Blasmusik begleitet und gern an den Gipfeln der Berge oder auf Anhöhen zelebriert.&nbsp;</p> <p>&nbsp;</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Kampenwand_Sonnwendfeier_KL.jpg" alt="Kampenwand Sonnwendfeier KL" width="350" height="233" />Die Sonnenwendfeiern sind seit dem Mittelalter bekannt und vor allem im ganzen süddeutschen Raum zu finden. Sie entstammen heidnisch-germanischen Bräuchen, nach denen der Mittsommertag, an dem die Sonne ihren höchsten Stand erreicht, mit Reinigungs- und Fruchtbarkeitsriten verbunden war. Im Zuge der Christianiesierung ersetzte die Kirche dieses Ritual durch das Fest zur Feier des Geburtstages von Johannes des Täufers. Bei diesen Johannisfeuern gilt es, gemeinsam mit dem Partner über das Feuer zu springen, was eine baldige Hochzeit verspricht. Meist wird dieser Brauch von Blasmusik begleitet und gern an den Gipfeln der Berge oder auf Anhöhen zelebriert.&nbsp;</p> <p>&nbsp;</p> Weißbier & Co. 2014-02-19T10:06:25+01:00 2014-02-19T10:06:25+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/braukunst/100-weissbier-co.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/800px-Birra_bavaresekl.jpg" alt="800px-Birra bavaresekl" width="350" height="263" />Nach dem neuen Reinheitsgebot war das Brauen nun lediglich mit Wasser, Hopfen, Gerstenmalz und Hefe erlaubt. Lediglich bei den obergärigen Bieren durften andere Malze wie das vom Weizen verwendet werden. Die untergärigen Biere wie Export, Pils, Helles usw. können nur bei Temperaturen von unter 10° C gebraut werden; was derzeit nur in tiefen Kellern oder Felsenhöhlen möglich war, die dazu noch mit Unmengen von Eis gekühlt werden mussten. Weshalb diese Biere - bis zur Erfindung der Kältemaschine um 1876 - nur über die Wintermonate gebraut werden konnten. Was übrigens zu dieser Zeit nur die Bayern und Württemberger machten. Das letzte Bier im Jahr kam dann im März als Märzen auf den Markt. Vermutlich hat sich daher vor allem im Süden Deutschlands das Brauen der obergärigen Weißbiere durchgesetzt, denn dieses konnte bei Temperaturen zwischen 15° bis 22° Celsius und somit ganzjährig gebraut werden – was den hiesigen Bierliebhabern sehr gelegen kam. Der vermeintliche Nachteil ihrer kürzeren Haltbarkeit hat hierzulande keinerlei Bedeutung, denn alt werden diese Biere mit Sicherheit nie. Ihr Name leitet sich übrigens davon ab, dass sich beim Gärprozess die weiß-schaumige Hefe nach oben absetzt. Was letztlich zu einem Kuriosum führt, denn in Oberbayern werden Weißbiere auch mit geröstetem Weizen gebraut und damit dunkel in der Farbe – was manchen Gast doch etwas verwundert, wenn er von einem dunklen Weißbier hört.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/800px-Birra_bavaresekl.jpg" alt="800px-Birra bavaresekl" width="350" height="263" />Nach dem neuen Reinheitsgebot war das Brauen nun lediglich mit Wasser, Hopfen, Gerstenmalz und Hefe erlaubt. Lediglich bei den obergärigen Bieren durften andere Malze wie das vom Weizen verwendet werden. Die untergärigen Biere wie Export, Pils, Helles usw. können nur bei Temperaturen von unter 10° C gebraut werden; was derzeit nur in tiefen Kellern oder Felsenhöhlen möglich war, die dazu noch mit Unmengen von Eis gekühlt werden mussten. Weshalb diese Biere - bis zur Erfindung der Kältemaschine um 1876 - nur über die Wintermonate gebraut werden konnten. Was übrigens zu dieser Zeit nur die Bayern und Württemberger machten. Das letzte Bier im Jahr kam dann im März als Märzen auf den Markt. Vermutlich hat sich daher vor allem im Süden Deutschlands das Brauen der obergärigen Weißbiere durchgesetzt, denn dieses konnte bei Temperaturen zwischen 15° bis 22° Celsius und somit ganzjährig gebraut werden – was den hiesigen Bierliebhabern sehr gelegen kam. Der vermeintliche Nachteil ihrer kürzeren Haltbarkeit hat hierzulande keinerlei Bedeutung, denn alt werden diese Biere mit Sicherheit nie. Ihr Name leitet sich übrigens davon ab, dass sich beim Gärprozess die weiß-schaumige Hefe nach oben absetzt. Was letztlich zu einem Kuriosum führt, denn in Oberbayern werden Weißbiere auch mit geröstetem Weizen gebraut und damit dunkel in der Farbe – was manchen Gast doch etwas verwundert, wenn er von einem dunklen Weißbier hört.</p> Braukunst der Mönche 2014-02-19T10:05:48+01:00 2014-02-19T10:05:48+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/braukunst/99-braukunst-der-moenche.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Brauerei_Weihenstephankl.jpg" alt="Brauerei Weihenstephankl" width="350" height="263" />Bier galt einst als Alltagsgetränk, das auch für Kinder bestens geeignet erschien. Denn aufgrund der Erhitzung beim Gärprozess war es keimfrei, was vom Wasser nicht unbedingt behauptet werden konnte. Obwohl es einen geringeren Alkoholgehalt als heute besaß, war es überaus nahrhaft und somit in Zeiten mangelnder Ernährung ein wichtiges Ergänzungsmittel. Zudem war der Rohstoff Getreide leicht zugänglich. Ursprünglich wollten die Mönche mit dem Bier ein wohlschmeckendes Getränk gewinnen, das die kargen Fastenzeiten besser überbrücken ließ. Zu Trinken war während dieser Zeit nicht verboten, und so durfte Bier als „flüssiges Brot" verzehrt werden. Im Spätmittelalter begannen die Obrigkeiten, das Brauen und den Konsum mit Steuern zu belegen sowie erste strenge Richtlinien und Privilegien damit zu verbinden. 1516 erließ Herzog Wilhelm IV das erste bayerische Reinheitsgebot, auf dessen Grundsätze sich das heutige deutsche Reinheitsgebot noch immer bezieht. Es gilt als das älteste, noch heute gültige Lebensmittelgesetz der Welt! Davor war es üblich, dem Bier alle möglichen Kräuter zuzuführen; auch solche, die giftig waren und Halluzinationen auslösen konnten. Gerne zugesetzt wurden Ochsengalle, Wacholder, Gagel, Schlehe, Eichenrinde, Wermut, Kümmel, Anis, Lorbeer, Schafgarbe, Stechapfel, Enzian, Rosmarin, Rainfarn, Johanniskraut, Fichtenspäne, Kiefernwurzeln, vor allem aber auch Bilsenkraut.</p> <p>Um dem zu begegnen und auch, um der leichten Verderblichkeit vorzubeugen wurde das Brauen von Weißbier Mitte des 16. Jahrhunderts verboten. Zudem war der Weizen knapp und sollte daher eher zum Brotbacken verwendet werden als zur Herstellung von Bier. Mit Maximilian I fand sich allerdings ein findiger Monarch, der das Verbot 1602 nicht nur wieder aufhob, sondern darüber hinaus die Wirte geradezu verpflichtete, Weizenbier auszuschenken. Bei Zuwiderhandlung drohte der Verlust der Schankgenehmigung – was kein Wirt riskieren wollte. Der gewiefte Monarch sicherte sich so seine Steuereinnahmen und sanierte damit seine Finanzen.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Brauerei_Weihenstephankl.jpg" alt="Brauerei Weihenstephankl" width="350" height="263" />Bier galt einst als Alltagsgetränk, das auch für Kinder bestens geeignet erschien. Denn aufgrund der Erhitzung beim Gärprozess war es keimfrei, was vom Wasser nicht unbedingt behauptet werden konnte. Obwohl es einen geringeren Alkoholgehalt als heute besaß, war es überaus nahrhaft und somit in Zeiten mangelnder Ernährung ein wichtiges Ergänzungsmittel. Zudem war der Rohstoff Getreide leicht zugänglich. Ursprünglich wollten die Mönche mit dem Bier ein wohlschmeckendes Getränk gewinnen, das die kargen Fastenzeiten besser überbrücken ließ. Zu Trinken war während dieser Zeit nicht verboten, und so durfte Bier als „flüssiges Brot" verzehrt werden. Im Spätmittelalter begannen die Obrigkeiten, das Brauen und den Konsum mit Steuern zu belegen sowie erste strenge Richtlinien und Privilegien damit zu verbinden. 1516 erließ Herzog Wilhelm IV das erste bayerische Reinheitsgebot, auf dessen Grundsätze sich das heutige deutsche Reinheitsgebot noch immer bezieht. Es gilt als das älteste, noch heute gültige Lebensmittelgesetz der Welt! Davor war es üblich, dem Bier alle möglichen Kräuter zuzuführen; auch solche, die giftig waren und Halluzinationen auslösen konnten. Gerne zugesetzt wurden Ochsengalle, Wacholder, Gagel, Schlehe, Eichenrinde, Wermut, Kümmel, Anis, Lorbeer, Schafgarbe, Stechapfel, Enzian, Rosmarin, Rainfarn, Johanniskraut, Fichtenspäne, Kiefernwurzeln, vor allem aber auch Bilsenkraut.</p> <p>Um dem zu begegnen und auch, um der leichten Verderblichkeit vorzubeugen wurde das Brauen von Weißbier Mitte des 16. Jahrhunderts verboten. Zudem war der Weizen knapp und sollte daher eher zum Brotbacken verwendet werden als zur Herstellung von Bier. Mit Maximilian I fand sich allerdings ein findiger Monarch, der das Verbot 1602 nicht nur wieder aufhob, sondern darüber hinaus die Wirte geradezu verpflichtete, Weizenbier auszuschenken. Bei Zuwiderhandlung drohte der Verlust der Schankgenehmigung – was kein Wirt riskieren wollte. Der gewiefte Monarch sicherte sich so seine Steuereinnahmen und sanierte damit seine Finanzen.</p> Braukultur 2014-02-19T10:05:00+01:00 2014-02-19T10:05:00+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/braukunst/98-braukultur.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Lindlar_Kapellensüng_kl.jpg" alt="Lindlar Kapellensüng kl" width="350" height="233" />Bayern ist untrennbar mit seiner weltberühmten Brau-Kultur verbunden und bekannt für beste Qualitäten. Dabei spielten die hier ansässigen Klöster eine große Rolle; so weisen noch viele Biernamen wie Augustiner, Franziskaner oder Paulaner auf die einstigen Ordensgemeinschaften hin. Die Klosterbrauereien lassen sich auf das siebte Jahrhundert zurückdatieren; das Kloster Weihenstepahn gilt als eines der ältesten noch existierenden der Welt – erstmals erwähnt um 1040.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Lindlar_Kapellensüng_kl.jpg" alt="Lindlar Kapellensüng kl" width="350" height="233" />Bayern ist untrennbar mit seiner weltberühmten Brau-Kultur verbunden und bekannt für beste Qualitäten. Dabei spielten die hier ansässigen Klöster eine große Rolle; so weisen noch viele Biernamen wie Augustiner, Franziskaner oder Paulaner auf die einstigen Ordensgemeinschaften hin. Die Klosterbrauereien lassen sich auf das siebte Jahrhundert zurückdatieren; das Kloster Weihenstepahn gilt als eines der ältesten noch existierenden der Welt – erstmals erwähnt um 1040.</p> Klassiker kreativ umgewandelt 2014-02-19T09:52:19+01:00 2014-02-19T09:52:19+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/kueche/97-klassiker-kreativ-umgewandelt.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/800px-Bayerische_Cremekl.jpg" alt="800px-Bayerische Cremekl" width="350" height="263" />In den vergangenen Jahren hat in den Chiemgauer Küchen vermehrt ein Umdenken eingesetzt, das die Köche zurück zu den Wurzeln blicken und althergebrachte, oftmals einfache Speisen wieder aufleben lässt. Sie wandeln die traditionellen Gerichte kreativ ab oder interpretieren italienische und österreichische Klassiker auf bayerisch neu. Und so finden sich auf den Speisekarten immer häufiger wieder Speisen von einst, die nun - von Könnern ihres Fachs kreiert - zu wahren Köstlichkeiten verdelt werden. Eine kleine Auswahl:</p> <p><strong>Brotsuppe</strong></p> <p>So wird die Brotsuppe zum gelungenen Einstieg in das abendliche Menü, wenn klein geschnittene Würfel von Speck, Brot, Zwiebeln und Käse vereint von einer heißen kräftigen Tafelspitzbrühe begossen werden. Bis die Speise den Platz des Gastes erreicht, ist sie in völliger harmonischer Einheit geschmacklich im wahrsten Sinne des Wortes verschmolzen.</p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Knödl-Variationen</strong></p> <p>Ebenso entzücken die Knödl-Klassiker aus Südtirol in ihrer bayerischen Variante, bei der sich zu den Semmelbröseln je nach Saison Spinat oder Bärlauch gesellt; die Masse wird um einen Hauch würzigen Bergkäse ergänzt, der dem Knödl eine Konsistenz verleiht, die dem Gaumen herrlich cremig und saftig zugleich schmeichelt. In ähnlicher Weise verfeinert die Rote-Bete den Knödl, nur dass hier etwas Gorgonzola den außergewöhnlichen Schmelz bewirkt. Gekrönt von frisch geriebenem Parmesan und getaucht in etwas braune Butter wird dieses einfache Gericht zu einem Hochgenuss der besonderen Art, den man nicht so schnell vergisst.&nbsp;</p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Bayrische Interpretationen</strong></p> <p>Der ambitionierte Chiemgauer Koch erhöht den altbekannten Essigknödl zum Carpaccio und serviert ihn in einer Tomaten-Pesto-Marinade mit Raukesalat und Parmesan bestreut.&nbsp;Das Vitello tonato auf bayerische Art bekommt eine feine Creme vom Saibling als geschmackliche Begleitung hinzu. Der österreichische Wurst-Klassiker Käsekrainer wird hier aus Wildschweinfleisch zubereitet und von einem hausgemachten Orangensenf geleitet; dafür das typische Gröstl mit Oktopus zubereitet und mit Spargel und Kartoffelcrouton kredenzt. Das heimische Rehragout wird wie einst mit dem Rippenstück geschmort und die herrlich aromatisch sämige Soße mit etwas Bitterschokolade fein abgeschmeckt. Zum Dessert reichen die findigen Chiemgauer Köche einen Cappuccino aus Weißbier-Tiramisu.</p> <p>Gerne wird auch in der Gemeinschaft gespeist – so lädt manch Feinkostgeschäft seine Gäste zum mittäglichen Platz an die lange Tafel, wo die hausgemachten Frischkäsespezialitäten, verfeinert mit getrockneten Tomaten, Trüffelsalsa oder italienischem Prosciutto, ein kulinarisches Muss sind: verkostet mit dem hausgemachten Oliven- oder Tomaten-Baguette, dazu am Glas mit dem offenen Hauswein genippt – wie unendlich köstlich kann doch ein - vermeintlich - einfacher Genuss sein, wenn er aus besten Zutaten und mit viel Liebe zubereitet ist.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/800px-Bayerische_Cremekl.jpg" alt="800px-Bayerische Cremekl" width="350" height="263" />In den vergangenen Jahren hat in den Chiemgauer Küchen vermehrt ein Umdenken eingesetzt, das die Köche zurück zu den Wurzeln blicken und althergebrachte, oftmals einfache Speisen wieder aufleben lässt. Sie wandeln die traditionellen Gerichte kreativ ab oder interpretieren italienische und österreichische Klassiker auf bayerisch neu. Und so finden sich auf den Speisekarten immer häufiger wieder Speisen von einst, die nun - von Könnern ihres Fachs kreiert - zu wahren Köstlichkeiten verdelt werden. Eine kleine Auswahl:</p> <p><strong>Brotsuppe</strong></p> <p>So wird die Brotsuppe zum gelungenen Einstieg in das abendliche Menü, wenn klein geschnittene Würfel von Speck, Brot, Zwiebeln und Käse vereint von einer heißen kräftigen Tafelspitzbrühe begossen werden. Bis die Speise den Platz des Gastes erreicht, ist sie in völliger harmonischer Einheit geschmacklich im wahrsten Sinne des Wortes verschmolzen.</p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Knödl-Variationen</strong></p> <p>Ebenso entzücken die Knödl-Klassiker aus Südtirol in ihrer bayerischen Variante, bei der sich zu den Semmelbröseln je nach Saison Spinat oder Bärlauch gesellt; die Masse wird um einen Hauch würzigen Bergkäse ergänzt, der dem Knödl eine Konsistenz verleiht, die dem Gaumen herrlich cremig und saftig zugleich schmeichelt. In ähnlicher Weise verfeinert die Rote-Bete den Knödl, nur dass hier etwas Gorgonzola den außergewöhnlichen Schmelz bewirkt. Gekrönt von frisch geriebenem Parmesan und getaucht in etwas braune Butter wird dieses einfache Gericht zu einem Hochgenuss der besonderen Art, den man nicht so schnell vergisst.&nbsp;</p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Bayrische Interpretationen</strong></p> <p>Der ambitionierte Chiemgauer Koch erhöht den altbekannten Essigknödl zum Carpaccio und serviert ihn in einer Tomaten-Pesto-Marinade mit Raukesalat und Parmesan bestreut.&nbsp;Das Vitello tonato auf bayerische Art bekommt eine feine Creme vom Saibling als geschmackliche Begleitung hinzu. Der österreichische Wurst-Klassiker Käsekrainer wird hier aus Wildschweinfleisch zubereitet und von einem hausgemachten Orangensenf geleitet; dafür das typische Gröstl mit Oktopus zubereitet und mit Spargel und Kartoffelcrouton kredenzt. Das heimische Rehragout wird wie einst mit dem Rippenstück geschmort und die herrlich aromatisch sämige Soße mit etwas Bitterschokolade fein abgeschmeckt. Zum Dessert reichen die findigen Chiemgauer Köche einen Cappuccino aus Weißbier-Tiramisu.</p> <p>Gerne wird auch in der Gemeinschaft gespeist – so lädt manch Feinkostgeschäft seine Gäste zum mittäglichen Platz an die lange Tafel, wo die hausgemachten Frischkäsespezialitäten, verfeinert mit getrockneten Tomaten, Trüffelsalsa oder italienischem Prosciutto, ein kulinarisches Muss sind: verkostet mit dem hausgemachten Oliven- oder Tomaten-Baguette, dazu am Glas mit dem offenen Hauswein genippt – wie unendlich köstlich kann doch ein - vermeintlich - einfacher Genuss sein, wenn er aus besten Zutaten und mit viel Liebe zubereitet ist.</p> Renken, Brachsen & Co. 2014-02-19T09:50:34+01:00 2014-02-19T09:50:34+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/kueche/96-renken-brachsen-co.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Steckerlfisch-kl.jpg" alt="Steckerlfisch-kl" width="350" height="182" />So leben noch immer zahlreiche aktive Fischer an den Ufern des Chiemsees wie auch auf der Fraueninsel, die täglich ausfahren, um ihre Netze auszuwerfen. Die Rezepturen ihrer feinen Spezialitäten sind überliefert und so werden vorwiegend Renken, aber auch Aale und Brachsen sanft überm Buchenholz geräuchert; sie bestechen mit ihrer feinen, angenehm rauchigen Note, die auch die Fischsemmel auf der Hand zu einem wahren Leckerbissen macht. Zudem können Renken, Brachsen, Hecht und Zander je nach Tagesfang fangfrisch in den Fischereibetrieben erworben werden - im Ganzen in Butter oder Müllerin Art gebraten sowie als Filets zubereitet sind sie eine edle Bereicherung jedes Speisezettels.<br />Ein Delikatesse, die nicht immer zu erstehen ist, sind die Renkenfilets auf Matjesart, die der hiesige wissende Gourmet jedem Sushi vorzieht. Verspeist in einer knusprigen Semmel, in der das Renkenfilet elegant auf einer leichten Schicht Creme fraiche gebettet liegt, ist diese Rarität ein Hochgenuss der besonderen Art, den sich der Feinschmecker nicht entgehen lassen sollte. Natürlich mundet dieser Matjes genauso angenehm bei Tisch als Brotzeit oder Teil eines feinen Menüs. Im Sommer bereiten einige Wirte an ihren Holzkohlegrills die köstlichen Steckerlfische zu – eine Spezialität, deren Duft bereits im Vorbeigehen das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/Steckerlfisch-kl.jpg" alt="Steckerlfisch-kl" width="350" height="182" />So leben noch immer zahlreiche aktive Fischer an den Ufern des Chiemsees wie auch auf der Fraueninsel, die täglich ausfahren, um ihre Netze auszuwerfen. Die Rezepturen ihrer feinen Spezialitäten sind überliefert und so werden vorwiegend Renken, aber auch Aale und Brachsen sanft überm Buchenholz geräuchert; sie bestechen mit ihrer feinen, angenehm rauchigen Note, die auch die Fischsemmel auf der Hand zu einem wahren Leckerbissen macht. Zudem können Renken, Brachsen, Hecht und Zander je nach Tagesfang fangfrisch in den Fischereibetrieben erworben werden - im Ganzen in Butter oder Müllerin Art gebraten sowie als Filets zubereitet sind sie eine edle Bereicherung jedes Speisezettels.<br />Ein Delikatesse, die nicht immer zu erstehen ist, sind die Renkenfilets auf Matjesart, die der hiesige wissende Gourmet jedem Sushi vorzieht. Verspeist in einer knusprigen Semmel, in der das Renkenfilet elegant auf einer leichten Schicht Creme fraiche gebettet liegt, ist diese Rarität ein Hochgenuss der besonderen Art, den sich der Feinschmecker nicht entgehen lassen sollte. Natürlich mundet dieser Matjes genauso angenehm bei Tisch als Brotzeit oder Teil eines feinen Menüs. Im Sommer bereiten einige Wirte an ihren Holzkohlegrills die köstlichen Steckerlfische zu – eine Spezialität, deren Duft bereits im Vorbeigehen das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.</p> Schlemmen auf Bayrisch 2014-02-19T09:25:03+01:00 2014-02-19T09:25:03+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/kueche/95-schlemmen-auf-bayrisch.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/800px-Krustenbraten_mit_Dunkelbiersoßekl.jpg" alt="800px-Krustenbraten mit Dunkelbiersoßekl" width="350" height="263" />Die bayerische Küche gilt als eine der besten in Deutschland. Wurde sie bis vor einigen Jahren vor allem mit Schweinsbraten oder Schweinshaxen in Verbindung gebracht, haben sich in letzter Zeit immer mehr italienische und österreichische Einflüsse durchgesetzt, die die Gerichte um ein Vielfaches leichter machen. Gerne greifen die Köche dazu auf regionale Produkte zurück, was nicht verwundert bei der reichlichen Ernte, die sie direkt vor der Haustüre einfahren können.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/800px-Krustenbraten_mit_Dunkelbiersoßekl.jpg" alt="800px-Krustenbraten mit Dunkelbiersoßekl" width="350" height="263" />Die bayerische Küche gilt als eine der besten in Deutschland. Wurde sie bis vor einigen Jahren vor allem mit Schweinsbraten oder Schweinshaxen in Verbindung gebracht, haben sich in letzter Zeit immer mehr italienische und österreichische Einflüsse durchgesetzt, die die Gerichte um ein Vielfaches leichter machen. Gerne greifen die Köche dazu auf regionale Produkte zurück, was nicht verwundert bei der reichlichen Ernte, die sie direkt vor der Haustüre einfahren können.</p> Lebendiges Brauchtum 2014-02-19T08:53:10+01:00 2014-02-19T08:53:10+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/feste-feiern/86-lebendiges-brauchtum.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/1Gamsbart-Dialog-KL.jpg" alt="1Gamsbart-Dialog-KL" width="350" height="247" />Die Oberbayern sind fromme wie feierlustige Erdenbewohner; Möglichkeiten, beides gekonnt zu vereinen, finden sich in der Region genügend, denn der Chiemgau ist nicht nur reich an Naturschönheiten, sondern auch an sehenswerten Festen. Sie führen den Gläubigen sowie alle Interessierte durch das katholische Kirchenjahr; viele der Feierlichkeiten sind dabei seit Jahrhunderten bekannt und gern zelebrierter Brauch; meist gehen sie auf einen religiösen Hintergrund zurück oder ehren einen Heiligen oder Schutzpatron.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/1Gamsbart-Dialog-KL.jpg" alt="1Gamsbart-Dialog-KL" width="350" height="247" />Die Oberbayern sind fromme wie feierlustige Erdenbewohner; Möglichkeiten, beides gekonnt zu vereinen, finden sich in der Region genügend, denn der Chiemgau ist nicht nur reich an Naturschönheiten, sondern auch an sehenswerten Festen. Sie führen den Gläubigen sowie alle Interessierte durch das katholische Kirchenjahr; viele der Feierlichkeiten sind dabei seit Jahrhunderten bekannt und gern zelebrierter Brauch; meist gehen sie auf einen religiösen Hintergrund zurück oder ehren einen Heiligen oder Schutzpatron.</p> Federkielstickerei 2014-02-18T17:49:57+01:00 2014-02-18T17:49:57+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/tracht/79-federkielstickerei.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/1Verschiedene_RanzenKL.jpg" alt="1Verschiedene RanzenKL" width="350" height="263" />Ganzer Stolz der männlichen Tracht sind zudem die prächtig bestickten Ledergürtel, die auch als Ranzen oder Geldkatz bezeichnet werden. Sie dienten früher dem Aufbewahren von Dokumenten und Geld, denn in ihrem Innenleben befindet sich eine schlauchähnliche Tasche. Hier konnten Wertgegenstände sicher verstaut werden. Zuvor trug man sie in schlichten Beuteln an der Hose, was es den „Beutelschneidern" leicht machte, sich dieser anzunehmen. Der Ranzen erwies sich darüber hinaus in vielerlei Hinsicht als äußert praktisch: So bot er Stabilität bei schweren Hebearbeiten sowie Schutz vor Stichverletzungen bei den berüchtigten Raufereien. Erst gegen 1750 wurde er langsam zum prächtig verzierten Schmuckstück. Da der Pfau allgemein als Glücksbringer galt, wurde er gern als Motiv genutzt. Irgendwann kam man auf die Idee, seine Federkiele quasi als Faden zu versticken.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/stolzer_Ranzensticker_beschn_KL.jpg" alt="stolzer Ranzensticker beschn KL" width="350" height="339" />Die Kunstfertigkeit stammt vermutlich aus Südtirol und dem österreichischen Voralpenland; mit der Innschifffahrt gelangte sie nach Bayern. Auch zogen Sticker von Ort zu Ort und verzierten gegen Kost und Logis die Gürtel reicher Bauern. Dabei war es ganz in ihrem Sinn, aufwendige Muster zu kreieren, denn je länger sie dafür brauchten, umso länger waren sie gut untergebracht. Heute weist die Pracht der gestickten Muster weniger auf den Stand des Trägers hin als vielmehr auf sein ausgeprägtes Traditionsbewusstsein – denn nach wie vor werden die Kielstickereien aufs Höchste geschätzt.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/1Verschiedene_RanzenKL.jpg" alt="1Verschiedene RanzenKL" width="350" height="263" />Ganzer Stolz der männlichen Tracht sind zudem die prächtig bestickten Ledergürtel, die auch als Ranzen oder Geldkatz bezeichnet werden. Sie dienten früher dem Aufbewahren von Dokumenten und Geld, denn in ihrem Innenleben befindet sich eine schlauchähnliche Tasche. Hier konnten Wertgegenstände sicher verstaut werden. Zuvor trug man sie in schlichten Beuteln an der Hose, was es den „Beutelschneidern" leicht machte, sich dieser anzunehmen. Der Ranzen erwies sich darüber hinaus in vielerlei Hinsicht als äußert praktisch: So bot er Stabilität bei schweren Hebearbeiten sowie Schutz vor Stichverletzungen bei den berüchtigten Raufereien. Erst gegen 1750 wurde er langsam zum prächtig verzierten Schmuckstück. Da der Pfau allgemein als Glücksbringer galt, wurde er gern als Motiv genutzt. Irgendwann kam man auf die Idee, seine Federkiele quasi als Faden zu versticken.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/stolzer_Ranzensticker_beschn_KL.jpg" alt="stolzer Ranzensticker beschn KL" width="350" height="339" />Die Kunstfertigkeit stammt vermutlich aus Südtirol und dem österreichischen Voralpenland; mit der Innschifffahrt gelangte sie nach Bayern. Auch zogen Sticker von Ort zu Ort und verzierten gegen Kost und Logis die Gürtel reicher Bauern. Dabei war es ganz in ihrem Sinn, aufwendige Muster zu kreieren, denn je länger sie dafür brauchten, umso länger waren sie gut untergebracht. Heute weist die Pracht der gestickten Muster weniger auf den Stand des Trägers hin als vielmehr auf sein ausgeprägtes Traditionsbewusstsein – denn nach wie vor werden die Kielstickereien aufs Höchste geschätzt.</p>